Kommentar
12:31 Uhr, 06.04.2005

Smithfield Foods - Vor der internationalen Expansion

Obwohl Smithfield Foods in seinem Bereich die unangefochtene Nummer eins ist, dürften hierzulande die wenigsten Börsianer das Unternehmen kennen, da der führende Produzent von Schweinefleisch bislang vorwiegend in den USA tätig ist. Das soll sich ändern: Smithfield will die Expansion ins Ausland vorantreiben und so das beeindruckende Wachstum der Vergangenheit fortschreiben.

Traditionsunternehmen

Smithfield Foods ist der größte Produzent und Vermarkter von Schweinefleisch in den USA. Seinen Namen verdankt das 1936 als „Smithfield Packing Company“ aus der Taufe gehobene Unternehmen der Stadt Smithfield im US-Bundesstaat Virginia, wo der Konzern noch heute seinen Hauptsitz hat. Smithfield deckt mit zahlreichen Tochtergesellschaften die komplette Wertschöpfungskette von der Zucht über die Produktion bis bis zur Endvermarktung von Schweinefleischprodukten ab. Dabei verfügt das Unternehmen in seinem Bereich mit einem Marktanteil von knapp 30 Prozent über eine stärkere Marktstellung als beispielsweise Coca-Cola bei Getränken.

Expansion nach Europa

Gerade diese herausragende Marktposition erschwert auf dem Heimatmarkt das weitere Wachstum. Möglichen Übernahmen dürften voraussichtlich die Kartellbehörden einen Riegel vorschieben. Deshalb hat Smithfield die internationale Expansion ins Auge gefasst. Potenzial ist genügend vorhanden – bislang erzielt man nicht einmal zehn Prozent der Erlöse in Übersee. So expandiert Smithfield derzeit in osteuropäischen Ländern mit Zugang zum EU-Markt wie beispielsweise Polen oder Rumänien. Die osteuropäischen Länder bieten auf Grund ihrer Struktur gute Möglichkeiten zur Expansion. Auf diese Weise soll das Wachstum der Vergangenheit fortgesetzt werden. Die fundamentale Entwicklung ist geradezu phänomenal: Seit 30 Jahren wachsen die Gewinne im Schnitt um mehr als 25 Prozent pro Jahr.

Gute Quartalszahlen

Auch für das dritte Geschäftsquartal legte Smithfield Foods dank gestiegener Preise für Schweinefleisch überzeugende Zahlen vor. Der Umsatz verbesserte sich um 13 Prozent auf 3,06 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn konnte mit 97,5 Millionen Dollar oder 87 Cents je Aktie sogar mehr als verdoppelt werden. Für das vierte Quartal rechnen Analysten mit Umsätzen von rund 2,8 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 74 Cents je Aktie. Im Gesamtjahr wird Smithfield beim Umsatz erstmals die Zehn-Milliarden-Dollar-Marke knacken. Nachdem im vergangenen Jahr Erlöse von 9,27 Milliarden Dollar erzielte, sollen die Umsätze auf 11,3 Milliarden Dollar anwachsen.

Wachstumswert par excellence

Angesichts der bevorstehenden internationalen Expansion sollte Smithfield die überragende Geschäftsentwicklung der Vergangenheit fortschreiben können. Damit stehen die Chancen gut, dass sich auch die herausragende Performance weiter fortsetzt: In den letzten 20 Jahren verbesserte sich der Aktienkurs um durchschnittlich 26 Prozent pro Jahr. Die Bewertung spricht ebenfalls dafür: Sowohl der Börsenwert von derzeit gut 3,5 Milliarden Dollar als auch das KGV von elf lassen Spielraum nach oben.

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