Singulus Technologies - Für die Zukunft gerüstet
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Die Tatsache, dass sich die DVD-Industrie bislang nicht auf einen einheitlichen Standard einigen konnte, macht Singulus Technologies Probleme. Mit der Übernahme des Konkurrenten Steag Hamatech rüstet man sich für beide konkurrierende Technologieformate. Die Aktie, die zuletzt den mittelfristigen Abwärtstrend überwand, hat weiteres Erholungspotenzial.
Wachstum stockt
Lange Zeit galt Singulus Technologies als Vorbild in Sachen Wachstum. Nachdem man in den letzten Jahren mit Zuwachsraten von rund 30 Prozent pro Jahr wuchs, ist nun das Wachstum ins Stocken geraten. Hintergrund ist die schwierige Situation in der Branche. Bei DVDs konnte sich die Industrie bis dato noch immer nicht auf einen einheitlichen Standard einigen. Singulus hat sich bislang vor allem auf das technische überlegene Blu-Ray-Format konzentriert. Hier will man Marktführer werden und strebt einen Marktanteil von 60 Prozent an.
Unsicherheit in der Branche
Doch es ist keineswegs sicher, ob Blu Ray das Rennen macht. Und genau hier liegt das Problem: Die Ungewissheit darüber, ob sich Blu Ray oder das konkurrierende Format HD DVD durchsetzen wird, fördert nicht gerade die Nachfrage nach den teuren DVD-Produktionsanlagen. Ein deutlicher Beleg dafür sind die Neunmonatszahlen, die Singulus kürzlich vorlegte. So sank der Umsatz um rund 43 Prozent, der Auftragsbestand ging gegenüber dem Vorjahr sogar um 53 Prozent zurück. Für das Gesamtjahr rechnet Singulus mit Erlösen zwischen 240 und 250 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte man noch Rekordumsätze von 439,5 Millionen Euro erzielt.
Übernahme von Steag
Die Akquisition des kleinen Konkurrenten Steag Hamatech, die man Anfang November ankündigte, erscheint vor dem Hintergrund der aktuellen Lage in der Branche als durchaus sinnvoller Schachzug. Steag Hamatech produziert zwar ebenfalls Anlagen für beide Formate, hat seine Stärken aber im zweiten Technologieformat HD DVD. Mit dem Zusammenschluss will Singulus die Technologieführerschaft bei allen Formaten erreichen. Zudem ergänzen sich die beiden Unternehmen auch regional gut. Und das Beste ist der Preis: Vom Steag-Großaktionär, der SES Beteiligungs GmbH, übernimmt man deren 66-Prozent-Anteil für gerade einmal 10,1 Millionen Euro. Dies entspricht einem Preis von gerade einmal 51 Cents je Aktie. Den Steag-Aktionären will man voraussichtlich 2,40 Euro je Aktie anbieten. Insgesamt strebt man die Übernahme von mindestens 75 Prozent an dem Unternehmen an.
Cleverer Schachzug
Mit der Übernahme von Steag Hamatech hat Singulus ein echtes Schnäppchen gemacht. Nach einem Gewinnrückgang im laufenden Jahr soll es bereits im kommenden Jahr mit den Gewinnen wieder bergauf gehen. Obwohl die Unklarheit über den künftigen DVD-Standard die Geschäfte zunächst noch belasten dürfte, hat der Aktienkurs bereits angezogen und seinen mittelfristigen Abwärtstrend überwunden. Für risikobereite Anleger könnte es sich lohnen, auf eine Fortsetzung der Kurserholung zu spekulieren.
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