SMARTBROKER – Die Aktie findet einfach keinen Boden
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Erwähnte Instrumente
- Smartbroker Holding AGKursstand: 5,840 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Smartbroker Holding AG - WKN: A2GS60 - ISIN: DE000A2GS609 - Kurs: 5,840 € (XETRA)
Die Mischung aus Broker und Finanzplattform, die sich über Werbung finanziert, war in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Gerade der Werbebereich warf viel Geld ab und durch Übernahmen wurde dieser stetig ausgebaut. Im Fokus standen häufig ausländische Pennystocks, die mit heißen Storys den deutschen Anlegern schmackhaft gemacht werden sollten. Die Provisionen für diese Art von Marketing waren üppig.
Vorbei mit lustig
Doch diese Zeiten haben sich mit dem Verfall an den Börsen dem Ende genähert. Nicht nur im Werbegeschäft müssen kleinere Brötchen gebacken werden, auch im Broker-Bereich hat die Strategie teilweise versagt.
Der Umbau der Plattform auf ein zeitgemäßes Niveau hat nicht funktioniert. Der Vorstand wurde entlassen und der Gründer André Kolbinger muss selbst wieder ran. Trotz Insiderkäufen und Beschwichtigungsversuchen nutzt das bislang wenig. Der Aktienkurs hat sich in weniger als 2 Monaten in etwa gedrittelt. Eine heftige Gewinnwarnung, der Vorstandsrausschmiss, ein erodierendes Kerngeschäft und ein völlig missglückter Umbau der Brokersoftware sind die Gründe.
Anleger warten jetzt auf eine Beruhigung der Situation. Laut aktuellen Planungen soll die neue Broker-Plattform Mitte 2023 starten. Dabei strebt der Smartbroker an, sowohl bei den Kosten als auch bei der Auswahl der Handelsplätze und Produkte, eine führende Position einzunehmen. Über die eigenen Finanzseiten soll das Marketing besonders effizient gesteuert werden können. Im Grunde eine runde Story, die durchaus Sinn ergibt.
Woran der Smartbroker in Zukunft sicherlich arbeiten muss, ist die Transparenz. Begriffe wie "EBITDA vor Kundengewinnungskosten" sollten schleunigst aus den Präsentationen und Berichten verschwinden, da diese ein völlig falsches Bild abgeben. Gleichzeitig sollte sich die Gesellschaft auf vernünftige Kennzahlen wie EBIT, Überschuss und Umsatz beschränken. Gerade diese „schön“ anzuschauenden Kennzahlen haben wohl dazu beigetragen, weshalb die Aktie jetzt so heftig abgestraft wird.
Gewinnaussichten immer noch zu optimistisch?
Erreicht der Smartbroker das Jahresziel von mindestens 10 Mio. operativem EBITDA, dann dürften unter dem Strich rund 2 Mio. EUR Gewinn verbleiben. Für ein Unternehmen im Aufbau, mit immer noch hohen Kosten, doch gar nicht mal so schlecht. Analysten haben hier aktuell noch knapp 3,9 Mio. EUR als Konsenserwartung. Im kommenden Jahr werden dann bei 72 Mio. EUR Umsatz rund 5 Mio. EUR Gewinn erwartet. Ich denke, diese Schätzungen könnten sich auch noch als zu optimistisch erweisen. Ein gewisser Sicherheitsabschlag wäre hier nochmals angemessen. Die Bilanz ist zumindest aktuell noch grundsolide. Von dieser Seite sollten also keine Sorgen aufkommen. Der operative Cashflow ist klar positiv.
Fazit: Mit aktuell 92 Mio. EUR Marktkapitalisierung, wird der Smartbroker jetzt nicht mehr als spannendes Zukunftsprojekt gehandelt, sondern nähert sich eher den schnöden Bewertungen anderer Brokerfirmen an. Natürlich hängt das Unternehmen stark an der Börsenentwicklung. Mit einem KGV von 23 für das Jahr 2023 erscheint die Aktie aktuell optisch immer noch recht teuer. Das liegt daran, dass bislang bestehende Kundenbeziehungen als werthaltig in die Bewertung mit einbezogen waren. Die Börse preist diese nun auf drastische Art und Weise wieder aus und scheint sich nur auf die „echten“ Gewinne zu fokussieren. Handlungsbedarf sehe ich auch auf dem gedrückten Kursniveau zunächst nicht. Die Aktie ist aktuell nur für Zocker interessant.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mio. EUR | 48,20 | 55,50 | 72,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -0,04 | 0,14 | 0,25 |
Gewinnwachstum | -450,00 % | 78,57 % | |
KGV | -146 | 42 | 23 |
KUV | 1,9 | 1,7 | 1,3 |
PEG | neg. | 0,3 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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