Fundamentale Nachricht
13:48 Uhr, 17.04.2018

Skeptischer Blick auf Edelmetalle

Die geopolitische Lage spielt Gold eigentlich in die Hände. Und doch kann der Preis nicht entscheidend zulegen, die Anlegernachfrage bleibt gedämpft. Analysten der Deka Bank erwarten weiterhin nicht viel vom Goldpreis.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.342,900 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der Deka Bank haben einen skeptischen Blick auf den Edelmetallmarkt, und speziell Gold geworfen. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich der Goldpreis trotz vielfältiger Unsicherheiten auch mittelfristig schwer tun wird, in einem Umfeld tendenziell steigender Zinsen kräftig zuzulegen“, schreiben die Analysten in der aktuellen Research-Übersicht „Volkswirtschaft Rohstoffe“.

Der Abverkauf an den Aktienmärkten, der Rückgang der Anleiherenditen, das Hochschaukeln des Handelsstreits zwischen den USA und China, die Zuspitzung der politischen Spannungen um Syrien und die gestiegene Gefahr von erneuten Sanktionen gegen den Iran seien alles Nachrichten, die dem Goldpreis eigentlich zu einem viel steileren Höhenflug hätten verhelfen können, als dies tatsächlich der Fall gewesen sei, hieß es. Vielmehr aber hätten die spekulativ orientierten Goldmarktteilnehmer an den Terminmärkten ihre Zuversicht bezüglich steigender Goldpreise zuletzt sogar leicht abgebaut.

Gold gilt als Krisenwährung. Entsprechend steigt der Goldpreis in Krisenzeiten in der Regel stark an. Üblicherweise sinkt er wieder, wenn sich eine Krise entspannt. Am Goldmarkt steht derzeit vor allem die Zinspolitik in den USA im Blick. Die Renditen dürften laut Deka Bank zwar nur langsam nach oben gehen, denn das Tempo der Leitzinsanhebungen in den USA sei zögerlich. Außerdem seien andere große Notenbanken wie die EZB mit dem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik extrem vorsichtig. Doch auch mit leicht steigenden Zinsen dürften die Opportunitätskosten der Goldhaltung höher. Zum anderen beschäftigen sich die Märkte und Analysten zunehmend mit dem Thema Inflation. Zugleich bleibe die politische Unsicherheit hoch. „Am Ende wird man am Goldmarkt all diese Faktoren gegeneinander abwägen“. Aus Sicht der Deka Bank erscheint es am wahrscheinlichsten, dass der Goldpreis (in US-Dollar notiert) moderat fallen wird.


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1 Kommentar

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  • Jimmy o.contrarian
    Jimmy o.contrarian

    Großartig. Deka war schon immer der beste Kontraindikator. :-D

    13:53 Uhr, 17.04. 2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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