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14:10 Uhr, 31.08.2020

Situation der US-Ölbranche bleibt angespannt

Am Montag stieg der Ölpreis auf den höchsten Stand seit fünf Monaten. Abu Dhabi senkt seine Liefer-Quoten um ein Drittel, Chinas Wirtschaft steckt im Aufschwung und in den USA geht die aktive Bohraktivität weiter zurück.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 46,28100 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis kletterte zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit fünf Monaten. Zuletzt notierte das Barrel bei 46,28 Dollar - ein Plus von gut einem Prozent zum Schlusskurs am vergangenen Freitag. Der Tageshöchstwert lag bislang bei 46,50 Dollar/Barrel. Brent steht vor dem fünften Monatsanstieg in Folge, während WTI auf dem Weg zum vierten Monatsgewinn ist, nachdem es am 26. August, als der Hurrikan Laura wütete, mit 43,78 US-Dollar je Barrel ein knappes Fünfmonatshoch erreicht hatte.

Die Abu Dhabi National Oil Company teilte am Montag mit, dass nach Anweisung der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate die Oktober-Lieferungen um 30 Prozent gekürzt werden, im September sollen bereits fünf Prozent weniger ausgeliefert werden. Die VAE wollen damit ihren Verpflichtungen aus dem jüngsten OPEC+-Abkommen nachkommen. Mit der sich allmählich erholenden Nachfrage könnte diese und weitere Kürzungen es dem Markt ermöglichen, die noch immer prall gefüllten Lagerbestände schneller abzubauen.

Die Energieunternehmen in den USA setzten derweil ihre Bemühungen fort, den Betrieb der Offshore-Plattformen und Raffinerien an der US-Golfküste, die vor dem Hurrikan aus Sicherheitsgründen stillgelegt wurden, wieder hochzufahren. Der Hurrikan Laura hat aber keine großen Schäden an den Ölanlagen an der Südküste der USA verursacht.

Derweil fällt die Reaktion der Nicht-OPEC-Produzenten auf den Preisanstieg der letzten Monate weiterhin zurückhaltend aus. So ist die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA laut Baker Hughes in der letzten Woche um drei auf 180 gefallen. In der Woche davor war es noch zu einem Anstieg der Bohraktivität gekommen. „Die Situation bei den US-Ölproduzenten bleibt angespannt: Eine hohe Verschuldung und auslaufende Hedging-Programme stellt den Schieferölsektor vor gigantische Probleme“, urteilten Analysten der Commerzbank. „Auch gibt es diesmal seitens der internationalen Ölkonzerne kein Kaufinteresse für kriselnde Aktiva, weil diese selbst die Investitionen kürzen und wohl längerfristig mit einer verhalteneren Nachfrage rechnen“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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