Kommentar
16:20 Uhr, 11.02.2021

Sind BITCOIN & Co. jetzt nicht mehr aufzuhalten?

Nach zahlreichen anderen Unternehmen hat am Donnerstag auch der Kreditkartenanbieter Mastercard angekündigt, künftig Kryptowährungen zu unterstützen. Der Bitcoin sprang in der Folge auf ein neues Allzeithoch.

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 47.900,00000 $ (Bitfinex)

Auf der Handelsplattform Bitfinex konnte der Bitcoin am Donnerstagnachmittag in der Spitze das Allzeithoch vom Montag bei gut 48.000 Dollar kurzzeitig überschreiten, setzte dann aber zunächst wieder etwas zurück.

Bitcoin in US-Dollar (BTC/USD)
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Nach der Mitteilung des Elektroautobauers Tesla vom Montag, wonach man Bitcoin gekauft habe und die Kryptowährung künftig als Zahlungsmittel akzeptieren wolle, teilte am Donnerstag auch der Kreditkartenanbieter Mastercard mit, sein Netzwerk für "ausgewählte Kryptowährungen" öffnen zu wollen. Konkret will Mastercard offenbar Kunden und angeschlossenen Unternehmen erlauben, auch mit Kryptowährungen in seinem Netzwerk zu bezahlen. Welche Kryptowährungen Mastercard tatsächlich seinem Netzwerk hinzufügen will, teilte das Unternehmen nicht mit. Die Pressemitteilung deutet allerdings an, dass möglicherweise nur sogenannte Stablecoins, nicht jedoch Bitcoin in das Netzwerk integriert werden sollen.

Vor einiger Zeit hatten bereits die Zahlungsdienstleister PayPal und Square angekündigt, die Bezahlmöglichkeit mit Kryptowährungen wie Bitcoin in ihren Netzwerken zu integrieren. Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock kündigte im Januar an, dass zwei seiner Fonds künftig auch in Bitcoin investieren dürfen.

Der Bitcoin scheint damit immer mehr im traditionellen Finanzsystem anzukommen, auch wenn eine eigentliche Stärke der ersten Kryptowährung der Welt gerade darin besteht, dass sie auch ganz ohne das traditionelle Banken- und Finanzsystem auskommen kann.

Der Bitcoin und andere Kryptowährungen erweisen sich mehr und mehr als ernstzunehmende private Alternativwährungen gegenüber den staatlichen Währungen der Notenbanken, ähnlich wie dies der liberale Ökonom und Nobelpreisträger Friedrich Hayek bereits im vergangenen Jahrhundert befürwortete. Hayek sprach sich dafür aus, dass es auch bei Währungen kein staatliches Monopol, sondern einen Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Anbietern geben sollte. Hayek befürwortete ein System privater Währungen, die miteinander um Akzeptanz konkurrieren würden. Anders als von Hayek vorgestellt basieren Bitcoin und die meisten anderen Kryptowährungen allerdings nicht auf zentralen privaten Instanzen, die diese Währungen herausgeben, sondern auf dezentralen Netzwerken, die nach festen Regeln agieren.

Dadurch, dass nun auch zahlreiche große Player aus dem Finanzsektor Bitcoin und andere Kryptowährungen in ihre Systeme integrieren, könnte ein starker Netzwerkeffekt entstehen, der Bitcoin & Co. zu weiteren Wertsteigerungen verhilft. Ähnlich wie beim Telefonnetz oder sozialen Netzwerke steigt auch bei Kryptowährungen der Wert des Netzwerks für die Benutzer in dem Maße, wie neue Mitglieder zum Netzwerk hinzukommen. Es entwickelt sich eine positive Rückkopplung aus steigenden Nutzerzahlen und einem steigenden Wert des Netzwerks für seine Benutzer. Diese Netzwerkeffekt könnte mit der Zeit auch andere Firmen dazu zwingen, ebenfalls Kryptowährungen zu akzeptieren, um nicht abgehängt zu werden.

Offenlegung: Der Autor dieses Artikels ist in Bitcoin und Ethereum langfristig investiert.

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  • vespa
    vespa

    weil ja aktuell über das SWIFT-Abkommen und vollkommenen Einblick des Staates in den Zahlungsverkehr das heute noch nicht möglich ist.

    Manchmal frage ich mich ob die Leute, die hier gegen BTC usw. wettern eigentlich ihre eigene Welt verstanden haben....

    15:08 Uhr, 13.02.2021
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • LukiLuke
    LukiLuke

    Herr Baron

    Wie schätzen sie das problem der transaktionsgeschwindigkeit ein? Mastercard & co können es sich ja vermutlich nicht leisten 5-10min auf die transaktionsbestätigung zu warten.

    Ich hab mal irgendwo gelesen, das netzwerk müsste 100x schneller sein, um dem heutigen zahlungssystem paroli bieten zu können.

    Wie ist ihre einschätzung dazu?

    17:44 Uhr, 11.02.2021
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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