Fundamentale Nachricht
12:31 Uhr, 18.04.2016

Silber schlägt Gold

Silber hat Saxo-Bank-Rohstoffexperte Ole Hansen zufolge den großen Bruder Gold als das sich am besten entwickelnde Metall 2016 abgelöst.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.238,20 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 16,22 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (GodmodeTrader.de) - „Der Bloomberg-Rohstoffindex beendete die zweite Woche in Folge im Plus, wobei unterschiedliche Entwicklungen dabei halfen, den starken Dollar zu kompensieren“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Chinesische Wachstums- und Handelsdaten deuteten auf eine stabilisierte, aber auch weiterhin verschuldete Wirtschaft hin. „Dies beflügelte Industriemetalle und versetzte dem Getreidesektor aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Sojabohnen einen Schub“, sagt Hansen. Insbesondere die Nachfrage aus China im März habe zum größten Wochenanstieg bei Sojabohnen seit vergangenem Dezember geführt.

Der Goldpreis verbleibt weiter in einer Seitwärtsbewegung. „Insofern ist die Rallye, die in den stärksten Jahresauftakt seit Jahrzehnten mündete, vorerst gestoppt. Der Fokus richtet sich nun auf Silber“, sagt Hansen. Silber sei im Vergleich zu Gold relativ günstig, was sich in der Gold-Silber-Ratio ausdrücke. Diese erreichte Ende Februar mit über 83 Feinunzen Silber für eine Feinunze Gold ihren Höchststand. Angesichts eines sich stabilisierenden Goldpreises bliebe die Nachfrage nach Silber-ETPs sehr stark. „Somit hat Silber den großen Bruder Gold als das sich am besten entwickelnde Metall 2016 abgelöst. Das bedeutet aber auch, dass für weitere Kurssteigerungen ein charttechnisches Signal zugunsten Silber bzw. eine niedrigere Ratio nötig wären“, sagt Hansen.

An den Ölmärkten hätten derweil anhaltende US-Produktionskürzungen und der aktuelle Monatsbericht der International Energy Agency zunächst eine positive Entwicklung unterstützt. „Der Ölpreis stieg zwischenzeitlich auf ein Vier-Monats-Hoch, bevor das Treffen der Opec mit den Non-Opec-Ländern in Doha am Wochenende auf die Stimmung drückte“, sagt Hansen. Das Treffen in Katar löste Gewinnmittnahmen aus und stoppte die bisherige Rallye. Unterdessen bleibt der Gleichgewichtsprozess zwischen Angebot und Nachfrage im Fokus. Die US-Produktion sei seit letztem Juli um 600.000 Barrel pro Tag gefallen.

Gleichzeitig habe Bloomberg im Vorfeld des Treffens berichtet, dass der Iran seine Schiffslieferungen im April auf zwei Millionen Barrel pro Tag erhöht habe. „Sollte sich dies bewahrheiten, hätte der Iran im Alleingang den bisherigen US-Produktionsrückgang wettgemacht. Wenn dieses Niveau in den kommenden Monaten gehalten werden kann und Produktionsengpässe des Nordiraks und Nigeria schwinden, dürfte die Wiederherstellung des Gleichgewichts auf den Ölmärkten noch auf sich warten lassen“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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