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14:07 Uhr, 20.05.2020

Silber ist immer noch preiswert

Durch die deutliche Verteuerung von Silber ist das Gold/Silber-Verhältnis erstmals seit Mitte März wieder unter 100 gefallen. Doch auch das ist noch ein ungewöhnlich hohes Niveau. Der langjährige Durchschnitt der Ratio liegt etwas über 60.

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  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 17,50100 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Silber steht oft im Schatten seines großen Bruders Gold, und zuletzt noch ganz besonders. Während das gelbe Metall in aller Munde als 'Krisenschutz' ist, und am Montag sogar ein 7 1/2 Jahreshoch (in Dollar) markierte, aktuell auch nur wenige Dollar darunter handelt, fällt Silber in puncto Aufmerksamkeit unter den Tisch. Doch auch hier ist die Performance beachtlich: Im Mai befreite sich Silber von der Corona-Lethargie und schoss ausgehend von 14,67 US-Dollar/Unze auf aktuell 17,50 Dollar/Unze nach oben. Das ist ein Anstieg von sage und schreibe 18 Prozent in wenigen Tagen. Da kann selbst Gold, das sich seit Jahresbeginn um ca. 15 Prozent verteuerte, nicht mithalten.

Das Muster aber ist bekannt. Während einer Krise startet zunächst immer der prominentere Goldpreis durch, während Silber kleinere Brötchen bäckt. Daraus entsteht dann eine großes Gap in der Gold-Silber-Ratio. Doch der Silberpreis holt nach und nach auf, und verkleinert die Lücke.

Schauen wir beispielsweise auf den 14. April dieses Jahres, als Gold während seiner Krisen-Aufwärtsbewegung ein langjähriges Hoch bei 1.726 Dollar/Unze markierte. Silber kam da gerade erst in Fahrt und wurde bei 15,21 Dollar/Unze gehandelt. Die Ratio lag bei ungewöhnlich hohen 113,4. Aktuell wurde das Verhältnis deutlich nach unten korrigiert und liegt nun wieder unter 100 bei 99. Immer noch vergleichsweise hoch, aber nicht mehr so außergewöhnlich. Dass die Ratio gesunken ist, liegt an der Aufholjagd des Silbers, die noch noch nicht vor ihrem Ende stehen muss. Ein Grund ist meistens: Gold wird für viele Anleger zu teuer, was Silber zum Nutznießer macht.

Silber ist auf dem aktuellen Niveau noch immer preiswert. Der langjährige Durchschnitt beim Gold/Silber-Verhältnis liegt etwas über 60, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in einem Marktbericht feststellt. „Selbst während der Finanzkrise 2008 erreichte es lediglich einen Wert von 85. Als das Gold/Silber-Verhältnis dieses Niveau im letzten Sommer überschritt, setzte daraufhin ein massiver Zulauf bei den Silber-ETFs ein. Das dritte Quartal 2019 verzeichnete Rekordzuflüsse von fast 3.000 Tonnen. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich aktuell beobachten“, berichtet Fritsch. Demnach sind allein in den letzten beiden Tagen 577 Tonnen in die Silber-ETFs geflossen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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