Selektion bei Schwellenländer-Anleihen 2018 ein Muss
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New York (GodmodeTrader.de) - 2017 war ein nahezu perfektes Jahr für Anleger, die in Schwellenländeranleihen investiert haben. Die Volatilität bewegte sich auf historischen Tiefständen und die rekordverdächtigen Zuflüsse trieben die Renditen in die Höhe. Ein solches Szenario wird sich 2018 eher nicht wiederholen. Deshalb sollten Anleger deutlich selektiver bei ihrer Länder- bzw. Bonitätsauswahl sein, wie Colm McDonagh, Head of Emerging Market Debt und Manager des BNY Mellon Emerging Market Corporate Debt Fund bei Insight Investment – einer Boutique unter dem Dach von BNY Mellon Investment Management (IM), in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
„Wir gehen davon aus, dass das Wahljahr 2018 für Unruhe in Ländern wie Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Indien und Indonesien führen wird. Anleger sollten deshalb genau hinschauen, ob die Risiken ausreichend kompensiert werden. Die Wahlen in Brasilien im Oktober beispielsweise werden die Bevölkerung wohl stark polarisieren. Auf dem Spiel stehen die Förderung von Strukturreformen, Haushaltsanpassungen und nachhaltige Wachstumspolitik, die die beginnende wirtschaftliche Erholung Brasiliens erst ermöglichst haben“, so McDonagh.
Auch in Mexiko befürchteten einige Investoren, dass ein Sieg des Linksaußen-Präsidentschaftskandidaten Andres Manuel Lopez Obrador am 1. Juli, der in den Meinungsumfragen vorne liege, zu einer Destabilisierung führen könnte. So wiesen brasilianische Anleihen im Vergleich zu vielen anderen Schwellenländern relativ hohe Renditen von über sechs Prozent aus. Mexikos Renditen lägen zwar mit knapp unter einem Prozent im unteren Mittelfeld der Schwellenländer. Dafür sei der Risikoaufschlag von 250 Basispunkten gegenüber risikolosen Anleihen einer der höchsten – nur Südafrika, Türkei, Nigeria und Argentinien lägen höher, heißt es weiter.
„Hinzu kommen mögliche externe Risiken: Würde die US-amerikanische Notenbank die Zinsen aufgrund eines eventuellen Inflationsdrucks schneller und höher anheben als allgemein erwartet, würde das eventuell zu Volatilität bei Schwellenländeranleihen führen, da diese dann im Vergleich zu US-Anleihen oder Anleihen aus Europa an Attraktivität einbüßen würden. Und schließlich: Das Risiko eines zunehmenden Protektionismus könnte negative Folgen für das weltweite Wirtschaftswachstum haben und gerade Schwellenländer mit flexiblen Wechselkursen beeinflussen“, so McDonagh.
Die gute Nachricht: Anleger würden bei Unternehmensanleihen sehr guter Bonität und bei Hochzinsanleihen aus Schwelländern im Vergleich zu deren Pendants aus den USA oder Europa deutlich für ihr Risiko kompensiert. Strukturell und konjunkturell spreche viel dafür, dass sich das weltweite Wirtschaftswachstum fortsetzen werde und sich die Fundamentaldaten der Schwelländer Schritt für Schritt weiter verbessern würden, heißt es. Und: „Positiv ist, dass immer mehr institutionelle Anleger in diese Anlageklasse investieren – ein Trend, der unserer Meinung nach langfristig anhält – und gerade mit einer wirtschaftlich strukturellen Stabilisierung das Vertrauen in Schwellenländer wächst“, so McDonagh.
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