Fundamentale Nachricht
12:43 Uhr, 15.03.2018

Seidenstraßen-Projekt: China profiliert sich auf Kosten anderer Länder

Das Mammut-Projekt "Neue Seidenstraße" birgt gewaltige Risiken für die Partnerländer Chinas. Acht Länder sind besonders betroffen.

Peking/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Seidenstraßen-Projekt Chinas, das mit riesigen Infrastruktur-Investitionen verbunden ist, und Asien, Europa und Afrika verbinden soll, gerät zunehmend in die Kritik. Das Reich der Mitte will mit der Seidenstraße seine Rolle als wichtigster wirtschaftlicher Player in der Region festigen - auf Kosten anderer Länder.

Betroffen sind unter anderen Sri Lanka und einige Pazifikinseln. Peking habe sich Eigentum an wichtigen Infrastrukturprojekten überschreiben lassen, nachdem die Regierungen dieser Länder ihre Kredite und Zinsen aus China nicht mehr hätten zurückzahlen können, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Wir kommen zu dem Schluss, dass insbesondere acht Länder ein hohes Risiko laufen, auf der Grundlage der Projektfinanzierung im Rahmen der neuen Seidenstraße in Rückzahlungsschwierigkeiten zu kommen“, zitierte die Zeitung US-Wissenschaftler des Zentrums für Globale Entwicklung.

Das Mammut-Projekt spannt mindestens 68 Länder ein und kommt bislang auf summierte Investitionen von kaum vorstellbaren 8 Bio Dollar. „Sie ist eine Infrastruktur-Finanzierungsinitiative für einen großen Teil der Weltwirtschaft, dient aber zugleich den wichtigsten Zielen der Wirtschafts-, Außen- und Sicherheitspolitik der chinesischen Regierung“, heißt es im Bericht aus Washington. Es geht dabei um den Bau und die Finanzunerg von Häfen, Bahnstrecken, Pipelines, Autobahnen, Kraftwerken und Minen.

Zu den acht besonders gefährdeten Ländern zählt laut FAZ Pakistan. Hier sollen sich die Investitionen jetzt schon auf rund 70 Mrd. Dollar belaufen, die Hälfte für Energieprojekte. Dabei lägen die Zinsen für einige Vorhaben bei rund 5 Prozent, was vergleichsweise viel sei. Ähnliche Risiken lägen in Djibouti, wo das Geld der Chinesen für 75 Prozent dessen Bruttoinlandsprodukt steht. Auch die Malediven, Laos, Montenegro, die Mongolei und die beiden mittelasiatischen Staaten Tadschikistan und Kirgisistan werden als gefährdet genannt.

2 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Market Impact
    Market Impact

    Meine Oma hat mich schon 1965 vor der gelben Gefahr gewarnt. Und Sie meinte das seriös.

    12:58 Uhr, 15.03.2018
  • Jimmy o.contrarian
    Jimmy o.contrarian

    😂 Denke, dass das wohl eher gängige globale Praxis ist. Was macht die EU mit Griechenland? Fallen da nicht auch die Flughäfen usw. zu einem Spotpreis an ausländische Firmen.

    12:50 Uhr, 15.03.2018

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten