Schwellenländeranleihen: Vier wesentliche Renditetreiber
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en Haag (GodmodeTrader.de) - Die Schwellenländer haben in den vergangenen 25 Jahren in vielerlei Hinsicht massiv gegenüber den Industrienationen aufgeholt, das reale Wirtschaftswachstum der Schwellenländer liegt seit dem Jahr 2000 über dem der Industrieländer. Dennoch bietet die Verzinsung von Schwellenländeranleihen nach wie vor deutliche Aufschläge gegenüber Anleihen aus Industrieländern, wie Marcelo Assalin, Head of Emerging Market Debt bei NN Investment Partners, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Eine Analyse des Anleiheuniversums zeigt, dass Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern weltweit mit 6,08 Prozent im Durchschnitt die höchste Verzinsung aufwiesen. Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern böten im Durchschnitt 5,7 Prozent Zinsen, Unternehmensanleihen aus Schwellenländern im Durchschnitt 4,94 Prozent. Im Vergleich dazu liege der durchschnittliche Zins zehnjähriger US-Staatsanleihen lediglich bei 2,86 Prozent und der zehnjähriger deutscher Bundesanleihen sogar nur bei 0,65 Prozent, heißt es weiter.
„Schwellenländeranleihen bieten heute eine breite, ausdifferenzierte Palette an Anlagemöglichkeiten. Ihre Zinsen sind in allen Untersegmenten höher als die von Anleihen aus Industrieländern. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern, nicht zuletzt, weil sich der Unterschied im Wirtschaftswachstum zwischen Schwellenländern und Industrieländern vergrößert“, so Assalin.
Assalin zufolge sind die vier wesentlichen Renditetreiber für Schwellenländeranleihen die Aufholbewegung, die gestiegene Bonität, die reduzierte Anfälligkeit gegenüber externen Faktoren und die Diversifizierung.
Aufgrund globaler makroökonomischer Verschiebungen hätten die Schwellenländer ihre endemischen Boom-Bust-Zyklen der 1980er- und 90er-Jahre überwinden und ihr Wirtschaftswachstum beschleunigen können. Unter anderem hätten ein höheres Produktivitätswachstum und eine günstige demografische Entwicklung dazu beigetragen, dass das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer seit dem Jahr 2000 stärker sei als das der Industrieländer, heißt es zur Aufholbewegung.
„In den vergangenen beiden Jahrzehnten haben die Regierungen praktisch aller Schwellenländer umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die die Bonität der jeweiligen Länder verbessert haben. Dazu gehören der Abbau der Auslandsverschuldung, die Liberalisierung fixer Wechselkursregimes, der Aufbau von Währungsreserven und die Einführung einer auf Inflationszielen basierenden Geldpolitik“, so Assalin zur gestiegenen Bonität.
Da sich lokale Rentenmärkte entwickelt hätten, hätten die Schwellenländer die Auslandsverschuldung durch Anleihen in lokaler Währung ersetzen können. Dadurch sei die Anfälligkeit für die Wechselkursentwicklung gegenüber Hartwährungen und dementsprechend die externe Anfälligkeit insgesamt gesunken, heißt es zur reduzierten Anfälligkeit gegenüber externen Faktoren weiter.
„Mit der Vertiefung der Kapitalmärkte in den Schwellenländern und der Einführung verschiedener Untersegmente bieten Schwellenländeranleihen heute eine große Bandbreite an Bonitäten und Diversifizierung hinsichtlich Regionen und Sektoren. Das hat sie für eine immer breitere Schicht von Anlegern interessant gemacht“, so Assalin abschließend zur Diversifizierung.
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