Schwellenländeranleihen: 2018 könnte bestes Jahr einer mehrjährigen Rallye werden
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New York (GodmodeTrader.de) - „2018 wird vermutlich das beste Jahr einer mehrjährigen Rallye im Schwellenländeranleihensegment“, prognostiziert Denise Simon, Portfoliomanagerin für Schwellenländeranleihen bei Lazard Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar.
Insgesamt dürfte 2018 sowohl im US-Dollar-Segment als auch bei Lokalwährungsanleihen passend zu den jeweiligen Volatilitäten hohe Gewinne bringen. Im Zuge der sich verbessernden Konjunkturaussichten in der Anlageklasse sänken die externen Spreads vermutlich wieder in Richtung der niedrigen Niveaus nach der Finanzkrise, heißt es weiter.
„Wir rechnen auch mit weiter steigenden Mittelzuflüssen, weil die Anleger nach den hohen absoluten und sehr attraktiven relativen Erträgen streben, die die Anlageklasse gegenüber anderen Anleiheninvestments zu bieten hat. Entsprechend fließen 2017 und 2018 wahrscheinlich Rekordsummen in die Anlageklasse. Lokalwährungsanleihen gewinnen vermutlich endlich den Respekt, den sie verdienen, und ziehen mehr Mittel an als Papiere, die in US-Dollar notiert sind. Dadurch sollten die Bewertungen von Schwellenländerwährungen und Zinsinstrumenten weiter steigen“, so Simon.
2018 sollten die US-amerikanischen und europäischen Wachstumsraten weiter ansteigen, auf Werte, die etwa bei 2,5 Prozent lägen. Das stärkere Wachstum in der entwickelten Welt steigere vermutlich die Nachfrage nach Rohstoffen und Gütern, die in der Vergangenheit von den exportierenden Schwellenländern bereitgestellt worden seien. Entsprechend würden wohl auch die Wachstumsraten der Schwellenländer über den gleichen Zeitraum erheblich nach oben korrigiert. „Wir rechnen mit einer ähnlichen Entwicklung wie in den Jahren 2004 bis 2006, und erwarten, dass die Schwellenländerwährungen und -anleihenspreads hierauf positiv reagieren“, so die Expertin.
Vor dem Hintergrund einer positiven makroökonomischen Entwicklung sollten höhere Wachstumsraten beim Bruttoinlandsprodukt viele Probleme lindern, mit denen die Schwellenländer derzeit zu kämpfen hätten. Höhere Wachstumsraten verbesserten sofort die Staatshaushalte (was man derzeit in asiatischen Ländern wie Indonesien und den Philippinen beobachten könne). Bessere Wachstumsbedingungen führten auch zu stagnierenden Schuldenquoten und unter Umständen sogar zu einem Schuldenabbauzyklus (so etwa aktuell in afrikanischen Ländern wie Ghana und Sambia). Zudem seien der einheimischen Bevölkerung schwierige strukturelle Veränderungen in einer Wachstumsphase besser zu vermitteln (man denke nur an die Verhandlungen über die Rentenreformen in Argentinien und Brasilien), heißt es weiter.
„Mit sehr wenigen Ausnahmen ist jede Schwellenländerregion voller Länder, deren fundamentale Kredit-, Schulden- und Fiskalbedingungen sich verbessern und die eine reelle Chance auf Strukturreformen haben, die von künftigen Regierungen fortgeführt werden“, so Simon.
Ein großes potentielles Makrorisiko wäre eine dramatische Veränderung der zentralbankseitigen Erwartungslenkung in Richtung einer sehr viel strafferen Geldpolitik infolge eines schnellen Inflationsanstiegs. In diesem Falle würden die Anleger sofort die Nachhaltigkeit der Wachstumsdynamik infrage stellen und ihre Erwartungen nach unten korrigieren. Ein weiteres großes Risiko sei Wachstum. Sofern ein unvorhergesehenes globales Ereignis die weltweite Konjunkturerholung über einen längeren Zeitraum entweder durch Vertrauensschwund oder einen großen geopolitischen Schock zum Erliegen bringe, würden die Preise von Vermögenswerten in den Schwellenländern leiden, heißt es weiter.
„Alles in allem dürften Schwellenländeranleihen 2018 von der Kombination mehrerer Faktoren profitieren: Wir rechnen mit weltweit sinkender makroökonomischer Unsicherheit, einer starken Bottom-Up-Konjunktur, positiven Regimewechseln auf breiter Front und höheren Rohstoffpreisen bzw. Preisen für Vermögenswerte. Wir empfehlen Anlegern dringend, ihre strukturelle Übergewichtung in der Anlageklasse beizubehalten, denn die erwarteten Erträge bieten wahrscheinlich eine angemessene Entschädigung für die eingegangenen Risiken“, so Simon.
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