Schwellenländeraktien: Auf die kleinen Werte achten
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Frankfurt (BoerseGo.de) - „Der Konsum in den Schwellenländern wird in den nächsten Jahren einen rasanten Wachstumskurs einschlagen. Privatanleger können häufig am besten mit Aktien von kleineren, lokalen Unternehmen daran teilhaben”. Davon ist Stephen Derkash, Fondsmanager bei UBS Global Asset Management überzeugt. Von der steigenden Binnennachfrage profitierten vor allen Dingen die vor Ort ansässigen kleineren, börsennotierten Unternehmen, so genannte Small Caps.
Mit ihrer zahlenmäßig großen und jungen Bevölkerung, ihrem Reichtum an Rohstoffen und ihren gesunden Staatsfinanzen sollten die aufstrebenden Volkswirtschaften Prognosen zufolge langfristig dynamischer wachsen als die Industriestaaten mit ihrer alternden Bevölkerung, resümiert Derkash. „Dennoch sind die Aktienmärkte der Emerging Markets zuletzt hinter denen der entwickelten Volkswirtschaften weit zurückgeblieben“. Ursache dafür sei neben einer nachlassenden Wachstumsdynamik in den Schwellenländern auch die Befürchtung einer restriktiveren Geldpolitik in den USA gewesen. Die Aussicht auf höhere Zinsen habe dazu dazu geführt, dass viele Investoren ihr Kapital aus den Emerging Markets abzogen und deren Währungen und Kapitalmärkte auf Talfahrt schickten. „Interessant ist dabei, dass sich an der Wachstumsstory nichts geändert hat. Die positiven Rahmenbedingungen gelten nach wie vor“, meint Stephen Derkash.
Jetzt antizyklisch zu investieren, könnte auch aus weiteren Gründen noch interessant sein, so der Experte. So gebe es neben dem Altbekannten mittlerweile auch neue Wachstumstreiber. Das Wachstumsmodell vieler aufstrebender Volkswirtschaften bewege sich weg von der Exportorientierung hin zur Binnennachfrage, so Derkash. Steigende Einkommen, sinkende Arbeitslosenraten, die zunehmende Urbanisierung und die vorteilhafte demografische Struktur dürften in den nächsten Jahren für ein beschleunigtes Konsumwachstum in diesen Ländern sorgen, glaubt er.
Die Bewertungskennzahlen seien ebenfalls positiv: Während die MSCI Emerging Market Indizes auf Standardwerte und Small Caps mit dem 10,9fachen und dem 12,8fachen der Gewinne bewertet werden, müssen Anleger beim MSCI EAFE das 14,4fache zahlen (Quelle: Bloomberg; Mai 2014). Zudem helle sich die Konjunktur auf: Seit 2010 ist die globale Wachstumsdynamik laut dem IWF von 5,2 auf 3 % in 2013 zurückgegangen. Jetzt, 2014, soll sie erstmals wieder höher liegen als im Vorjahr – bei 3,6 %.
Aufgrund der wachsenden Binnennachfrage hält Derkash Small Caps, also Aktien von kleinen Firmen aus diesen Ländern, besonders interessant. „Während viele große Unternehmen aus den Emerging Markets Rohstoffe produzieren und vom Export in andere Länder abhängig sind, machen kleinere Firmen den größten Teil ihres Umsatzes meist am Heimatmarkt und profitieren so direkt von der Konsumstory“, sagt Derkash. Allerdings sollten Anleger nur über ein breit gestreutes Portfolio in solche Titel investieren. Auch sind bei der Auswahl der Firmen und der Länder viel Know-how und eine intensive Analyse erforderlich.
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