Fundamentale Nachricht
15:16 Uhr, 03.06.2015

Schwache Nachfrage bei Platingruppenmetallen

Die schwache Nachfrage aus China und der Automobilindustrie drückt Stabilitas-Edelmetallexperte Martin Siegel zufolge derzeit auf den Platinpreis.

Erwähnte Instrumente

  • Platin
    ISIN: XC0009665545Kopiert
    Kursstand: 1.111,25 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.190,00 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Bad Salzuflen (BoerseGo.de) - Auch der Mai habe nicht die gewünschten Impulse für den Edelmetallsektor gebracht. Der Goldpreis habe mit einem Kurs von 1.190 US-Dollar pro Feinunze abgeschlossen und somit ein leichtes Plus von 0,3 Prozent erreicht. „Zur Monatsmitte gab es einen neuen Ausbruchsversuch des gelben Metalls mit einem Drei-Monats-Hoch. Der Widerstand an der Marke von 1.230 US-Dollar pro Feinunze konnte jedoch nicht dauerhaft gebrochen werden“, schreibt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH, im aktuellen Edelmetall-Report.

Auf Euro-Basis habe Gold im Mai aufgrund des steigenden Dollars rund drei Prozent zugelegt und habe somit zu den erfolgreichsten Edelmetallen in diesem Monat gehörte. Aus fundamentaler Sicht bleibe Gold jedoch weiterhin unterbewertet. „An den Märkten bleibt es spannend. Die expansive Geldpolitik der Zentralbanken, das Niedrigzinsumfeld oder etwa die drohende Staatspleite in Griechenland wird die Anleger weiterhin beschäftigen“, sagt Siegel. Der kleine Bruder Silber pendelte weiterhin zwischen 16 und 17 US-Dollar pro Feinunze und habe im Mai ein Plus von 3,7 Prozent verbuchen können, heißt es weiter.

Auch Platin und Palladium seien im vergangenen Monat nicht von der Stelle gekommen. Beide Industriemetalle hätten mit einer schwarzen Null abgeschlossen. Platin werde mit einem Kurs von 1.110 US-Dollar pro Feinunze nach wie vor günstiger als Gold gehandelt. „Die schwache Nachfrage aus China und der Automobilindustrie drückt auf den Preis. Das Defizit für dieses Jahr wurde vom World Platinum Investment Council von 235.000 auf 190.000 Feinunzen nach unten korrigiert und dürfte die Aussicht auf eine baldige Kurssteigerung etwas trüben“, sagt Siegel.

Basismetalle hätten im vergangenen Monat deutliche Verluste hinnehmen müssen. Sämtliche Industriemetalle wie Aluminium (minus 9,3 Prozent), Blei (minus 5,6 Prozent), Nickel (minus 7,3 Prozent), Kupfer (minus 4,6 Prozent) und Zink (minus 5,7 Prozent) seien im Minus gelandet. „Hier fehlt es weiterhin an Impulsen aus der Industrie und insbesondere aus China. Schaut man sich die schwache Nachfrage aus der Volksrepublik an, ist es schwer zu glauben, dass das aktuell angepeilte Wirtschaftswachstum von rund sieben Prozent tatsächlich der Realität entspricht“, sagt Siegel abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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