Schuldenkrise: Portugal erhält Milliardenhilfen
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Brüssel (BoerseGo.de) - Erst Griechenland, dann Irland und nun also auch Portugal: Innerhalb eines Jahres müssen die Europäer zum dritten Mal als Feuerwehrmänner fungieren und gegen die Schuldenkrise mit aufwendigen Notmaßnahmen ankämpfen. Die europäischen Finanzminister haben am Montagabend in Brüssel das Hilfspaket für das hoch verschuldete Portugal beschlossen. Zuvor hatten Experten der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Details ausgehandelt.
Demnach erhält das südwesteuropäische Land insgesamt 78 Milliarden Euro an Krediten, die zu jeweils einem Drittel vom IWF, dem befristeten Euro-Rettungsfonds EFSF und dem Gemeinschaftstopf aller 27 EU-Länder bereitgestellt werden. Mit den Krediten will Portugal zunächst seinen Bankensektor stützen, allein dafür fließen 12 Milliarden Euro. „Indem wir Portugal unter strikten, aber realistischen Bedingungen helfen, schützen wir auch die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und die Ersparnisse der deutschen Bürger“, sagt EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel.
Die Gelder gibt es nicht umsonst. Brüssel macht Lissabon harte Auflagen für die Hilfe. Portugal muss sich gegenüber EU und IWF verpflichten, das Haushaltsdefizit von 9,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus 2010 innerhalb von drei Jahren auf unter drei Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Regierung Renten und Gehälter kappen, Investitionen und Sozialleistungen zusammenstreichen. Zudem steigt die Mehrwertsteuer. Das Hilfsgeld soll bis 2013 reichen, danach soll Portugal an den Kapitalmarkt zurückkehren.
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