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08:02 Uhr, 26.08.2015

Schrumpfende Margen für deutsche Autohersteller

Während deutsche Autohersteller schwer unter der Krise in China zu leiden haben, sind Zalando und Wirecard nach Meinung von Niall Gallagher, Fondsmanager des GAM Star European Equity, auf Erfolgskurs.

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  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.178,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Zürich (GodmodeTrader.de) - Die Krise in China trifft weite Teile des europäischen Aktienmarkts. Schwer zu leiden haben deutsche Autohersteller. Laut Niall Gallagher, Fondsmanager des GAM Star European Equity, werden die Margen von Volkswagen und BMW aufgrund der jüngsten Entwicklungen signifikant fallen. „Deutsche Hersteller sind die größten ausländischen Anbieter im chinesischen Markt. Im Vergleich zum europäischen Absatzmarkt erzielen die Deutschen hier drei bis vier Mal so hohe Margen – jedenfalls bisher“, erklärt der Fondsmanager.

Weil sich in China die Wirtschaft abschwäche und das Wachstum in Europa wieder anziehe, verschiebe sich die Nachfrage geografisch. Damit sei zwar ein relativ gleichbleibendes Absatzvolumen gesichert, tiefere Margen jedoch unvermeidlich. Um diese Schwankungen zu vermeiden, bevorzugt der Fondsmanager bei seinen Investitionen seit langem Automobilzulieferer, wie den Reifenhersteller Continental: „Die Margenstruktur zwischen Europa und China ist in diesem Segment nicht radikal anders, daher wirkt sich eine geografische Verschiebung der Nachfrage nicht so stark auf die Erträge der Zulieferer aus“, so Gallagher.

Zwei deutschen Einzeltiteln schenkt der Fondsmanager derzeit besonders große Aufmerksamkeit: Zalando und Wirecard. Der Onlinehändler Zalando baut seinen Marktanteil in den Hauptabsatzmärkten weiter aus und erwirtschaftete im letzten Halbjahr einen Ertragszuwachs von über 30 Prozent. „Wir glauben, dass Zalandos Rentabilität deutlich höher ist als es die derzeitigen Markterwartungen vermuten lassen“, so der Fondsmanager.

Laut Gallagher habe auch das Finanztechnologieunternehmen Wirecard überzeugende Zahlen präsentiert, unter anderem ein Umsatzwachstum von rund 30 Prozent. Wirecard startete mit der Verarbeitung von Onlinezahlungen, doch mit wachsendem Kundestamm entwickle sich das Unternehmen derzeit weiter und baue das Angebot aus. „Ein besonders hohes organisches Wachstum ist Wirecards herausragender Vorteil“, erklärt der Experte. So dürfte das Unternehmen besonders vom Trend hin zu neuen Zahlungsformaten im Onlinehandel profitieren. Zudem würden über 20 Prozent der Einnahmen aus Asien stammen, wo die Perspektiven noch attraktiver seien als in Europa. „Aufgrund dieser Tatsachen sind wir der Überzeugung, dass das Unternehmen weiterhin sehr günstig bewertet ist“, schlussfolgert Gallagher.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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