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13:11 Uhr, 18.05.2015

Schieferöl beendet Preis-Ära

Ein Ölpreisanstieg über die Marke von 100 US-Dollar pro Barrel ist Saxo-Bank-Rohstoffexperte Ole Hansen zufolge unwahrscheinlich.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 60,87 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (BoerseGo.de) - „Marktbeobachter könnten auf die Idee kommen, dass die kürzliche Ölpreis-Rallye das Preisniveau erneut auf über 100 US-Dollar pro Barrel hieven würde. Dies war die Norm zwischen Ende 2009 und Juli 2014“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Eine Rückkehr in diese Sphäre sei jedoch eher unwahrscheinlich, auch wenn die OPEC und die International Energy Agency für 2016 eine leichte Nachfragesteigerung prognostizieren würden.

Ein Ölpreis von über 100 US-Dollar pro Barrel würde eine enorme Reaktion seitens der Schieferölindustrie provozieren. „Dies ist auch der Grund dafür, warum wir einen derartigen Preisanstieg nicht sehen werden“, sagt Hansen. Die Strategie der OPEC, das Produktionsvolumen beizubehalten und somit die Preise niedrig zu halten, habe funktioniert. Die Produktion in den USA wird langsam zurückgefahren und Non-OPEC-Förderprojekte wurden zunächst auf Eis gelegt. „Die Schieferölproduktion in den USA ist seit 2011 jedes Jahr um mehr als eine Million Barrel pro Tag gestiegen. Durch den Preissturz muss die Produktion nun scharf reduziert werden“, sagt Hansen.

Andererseits hätte der Preissturz die Schieferölproduzenten zu Kostensenkungen gezwungen, dies führt wiederum zu einer stärkeren Profitabilität. „Dieser Sektor hat in den vergangenen Jahren kaum auf die Produktionskosten geschaut, solange der Preis stabil über der Marke von 100 US-Dollar pro Barrel lag. Aufgrund des Preissturzes mussten die Betreiber umdenken und Kosten sparen. Nun können die meisten US-Schieferölproduzenten ab einem Kurs von rund 70 US-Dollar pro Barrel wieder profitabel arbeiten“, sagt Hansen. Sollte der Ölpreis auf über 65 US-Dollar pro Barrel steigen, werde der Markt mit enorm viel neuem Öl geflutet. „Dies könnte darauf hinweisen, dass jetzt schon Vorwärtsverkäufe in der Nähe der Marke von 65 US-Dollar pro Barrel getätigt werden“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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