Kommentar
17:04 Uhr, 22.05.2020

Scheitert die Rettung der Lufthansa noch?

Die Bundesregierung soll in letzter Minute Forderungen gestellt haben, die eine Rettung faktisch unmöglich machen.

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  • Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 7,978 € (XETRA)

Wird die Lufthansa gerettet oder scheitert die Rettung doch noch? Wie das "Handelsblatt" am Freitagnachmittag berichtet, könnte die Rettung noch an neuen Forderungen der Bundesregierung scheitern. So soll die Bundesregierung in der Schlussphase der Gespräche Forderungen gestellt haben, die eine Rettung laut Unternehmensinsidern fast unmöglich machen würden.

Die Bundesregierung forderte laut Bericht, dass die Lufthansa alle Maschinen auch abnehmen müsse, die bei europäischen Herstellern bestellt wurden. Konkret betrifft dies nur den Flugzeugbauer Airbus. Für die Übernahme aller bestellten Airbus-Flugzeuge allein in den kommenden drei bis vier Jahren bräuchte die Lufthansa aber mehr als fünf Milliarden Euro, heißt es. Da sich die Finanzhilfen der Bundesregierung nur auf insgesamt neun Milliarden Euro belaufen, wäre eine Rettung damit wirtschaflich nicht mehr darstellbar, heißt es.

Wegen der neuen Forderung der Bundesregierung hätten sich Unternehmen und Regierungsvertreter nicht auf das Rettungspaket einigen können, heißt es. Eine Lufthansa-Aufsichtsratssitzung sei deshalb auf Montag verschoben werden. Am Wochenende solle aber weiter verhandelt werden.

Unstrittig bei den Verhandlungen ist hingegen, dass der Bund eine direkte Beteiligung von 20 Prozent an der Lufthansa sowie eine Wandelanleihe im Wert von fünf Prozent plus einer Aktie erhalten soll. Damit hätte die Bundesregierung zunächst zwar keine Sperrminorität, könnte eine Übernahme zum Beispiel durch eine ausländische Airline im Zweifel aber doch verhindern.

Laut "Handelsblatt" wird bei den Verhandlungen auch über einen Kapitalschnitt geredet.

Durch die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise kann die Lufthansa seit vielen Wochen kaum Flüge durchführen. Ohne ein Rettungspaket steht die Airline vor der Insolvenz. An einem solchen Szenario habe aber "niemand ein Interesse", sagte ein Insider zum "Handelsblatt".

Die Lufthansa-Aktien gaben am Freitagnachmittag deutlich nach. Eine Insolvenz scheint aber bisher kaum eingepreist zu werden.

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10 Kommentare

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  • mkronen
    mkronen

    Wurde der Artikel nachträglich editiert ? Zuerst stand da , dass auch der Kapitalschnitt nicht eingepreist sei.

    16:10 Uhr, 23.05.2020
  • mkronen
    mkronen

    Wie bei den Rettungsmaßnahmen der Zentralbanken, werden werden hier primär die Anteilseigner/Anleihe/Immobestitzer geschützt indem zukünftige Steuergelder verprasst werden.

    Keine Mrd mehr für Milliardäre !

    16:06 Uhr, 23.05.2020
  • Tüskendör
    Tüskendör

    … und alles was nicht insolvent ist, ist zwangsläufig 4 bis 8 Mrd € wert?

    22:12 Uhr, 22.05.2020
  • Market Impact
    Market Impact

    Es wird deshalb keine Insolvenz eingepreist weil es keine geben wird!

    21:12 Uhr, 22.05.2020
    1 Antwort anzeigen
  • thecrimsonpirate
    thecrimsonpirate

    Mir will nicht einleuchten, wie man für ein Untenehmen (Lufthansa) 9 Mrd Euro zahlen soll, das momentan nur einen Gesamtbörsenwert von unter 4 Mrd Euro hat ...

    19:32 Uhr, 22.05.2020
    1 Antwort anzeigen

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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