Luftfahrt: Deutschland wird abgehängt
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Kurz vor der Eröffnung der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin hat heute Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf einem Branchentreffen der Luftfahrtindustrie gesprochen. Was Habeck zu sagen hatte, dürfte bei vielen der Anwesenden nicht gut angekommen sein. Habeck beschwor die Transformation der Luftfahrtbranche zur Klimaneutralität. "Es geht nicht mehr darum, an alten Geschäftsmodellen so lange wie möglich festzuhalten", meinte Habeck. Stattdessen drehe sich der wirtschaftliche Wettbewerb nun darum, wer am schnellsten grüne Technologien einführe.
Ein Blick auf die nüchternen Fakten zeigt, dass Deutschland in der Luftfahrtbranche im internationalen Vergleich immer stärker zurückfällt. So liegt das Passagieraufkommen an den deutschen Verkehrsflughäfen noch immer deutlich niedriger als vor der Corona-Pandemie, während es in vielen anderen europäischen und außereuropäischen Ländern bereits darüber liegt.
In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 lag das Passagieraufkommen noch um 20,4 % unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Zuletzt ist außerdem die Erholung ins Stocken geraten, wie ein Blick auf die sogenannte Recovery Rate zeigt. Das ist der Prozentsatz des Vorkrisenniveaus, das inzwischen erreicht wurde. Ihr bisheriges Hoch erreichte die Recovery Rate im Oktober 2023 mit 86,2 %.
Im Jahresdurchschnitt 2023 lag die Recovery Rate in Deutschland nur bei 79,5 %. Rund 20,5 % fehlten also noch bis zum Niveau des Jahres 2019. Weltweit lag die Recovery Rate hingegen bereits bei 94,1 %. Das Minus gegenüber dem Vorkrisenniveau betrug nur 5,9 %. Der weltweite Flugverkehr hat sich demnach deutlich schneller vom pandemiebedingten Einbruch erholt als der Luftverkehr in Deutschland, obwohl Deutschland zu den wohlhabenderen Ländern gehört.
Im April lag die Recovery Rate nach den Daten des Flughafenverbands ADV bei 82,1 %, womit Deutschland das Schlusslicht in Europa war. "In allen relevanten europäischen Luftverkehrsmärkten liegt die Recovery-Rate um mehr als 15 Prozentpunkte höher, in einigen Staaten bereits deutlich über dem Vorkrisenniveau", betont der ADV in einer Pressemitteilung.
Ein wichtiger Grund für die schleppende Erholung in Deutschland ist die hohe Steuerlast. Deutschland ist laut ADV das EU-Land mit den zweithöchsten Steuersätzen. Erst zum 1. Mai 2024 wurde die Luftverkehrssteuer um 25 % angehoben, was den Rückstand Deutschlands bei der Erholung des Flugverkehrs noch vergrößern könnte.
Eigentlich soll die Luftverkehrssteuer zur Förderung der klimaneutralen Transformation eingesetzt werden. Tatsächlich werden damit aber vor allem Haushaltslöcher der Ampel gestopft, während Fördermittel für die Transformation wegen der fehlenden Mittel zuletzt zusammengestrichen wurden. „Wenn Förderkürzungen mit einer gleichzeitigen Steuererhöhung einhergehen, verliert der Luftverkehr doppelt“, so ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. „Wir sind nicht die einzige Branche, die unter der straffen Haushaltskonsolidierung leidet, aber wir gehören zu den wenigen, die gleichzeitig auch noch eine Steuererhöhung verkraften müssen. Die aktuelle Situation schwächt die Wirtschaftskraft unseres Landes, belastet die Widerstandsfähigkeit der Flughäfen und erschwert die Erreichung der Klimaziele.“
Fazit: Kaum eine Branche leidet so unter der angestrebten Transformation der Wirtschaft wie der Luftverkehr. Die Zeche zahlen vor allem Verbraucher über deutlich erhöhte Ticketpreise und ein vermindertes Angebot der Airlines. Viele Fluggesellschaften machen inzwischen sogar einen kompletten Umweg um Deutschland. „Mit der Erhöhung der Luftverkehrsteuer zum 1. Mai 2024 sind viele Airlines nicht mehr bereit, von und nach Deutschland zu fliegen. Die direkte Konnektivität von Deutschland leidet darunter. Privat- und Geschäftsreisende finden kein nachfragegerechtes Angebot“, betont der ADV.
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Sorry, aber der Artikel ist sehr einseitig geschrieben und der ADV lobbiert natürlich. Alle Menschen in ein Flugzeug zu setzen, kann nicht die Lösung sein.