Corona-Verlierer nähern sich ihren Pandemie-Tiefs
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- Deutsche Lufthansa AGKursstand: 5,398 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Carnival Corp. - WKN: 120100 - ISIN: PA1436583006 - Kurs: 8,124 $ (NYSE)
- Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 5,398 € (XETRA)
- TUI AG - WKN: TUAG50 - ISIN: DE000TUAG505 - Kurs: 1,520 € (XETRA)
Eines muss man den Analysten von Morgan Stanley lassen: Sie haben bei ihrer jüngsten Einschätzung zu den Aktien der Kreuzfahrtgesellschaft Carnival Corp. nicht um den heißen Brei herumgeredet. In dieser Woche senkte Morgan Stanley sein Kursziel für die Papiere von 13 Dollar auf sieben Dollar. Doch das war nicht alles: Falls der Markt für Hochzinsanleihen (über den sich Carnival refinanziert) schließe oder ein neuerlicher Nachfrageschock auftrete, sei das Kursziel im Bärenszenario sage und schreibe null Dollar, so Morgan Stanley.
Der Markt scheint eine Bewertung für null Dollar inzwischen auch für deutlich plausibler zu halten als noch vor wenigen Monaten, wenn man sich den Kursverlauf ansieht. Die Aktien sind gegenüber einem im Mai 2021 erreichten Hoch inzwischen um rund 70 Prozent gefallen.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. USD | 1,91 | 13,57 | 21,89 |
Ergebnis je Aktie in USD | -8,46 | -3,49 | 0,89 |
KGV | -1 | -2 | 9 |
Dividende je Aktie in USD | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % |
*e = erwartet |
Wer also im Jahr 2020 oder auch 2021 darauf spekulierte, dass Corona irgendwann überwunden wird und die Corona-Verlierer wie Carnival zu "business as usual" zurückkehren würden (eine an sich rationale Erwartung), hat sich zumindest bisher gehörig geirrt.
Carnival steht in dieser Beziehung keineswegs alleine da. Zahlreiche der Corona-Verlierer nähern sich inzwischen wieder gefährlich ihren Pandemie-Tiefs aus dem Jahr 2020. In Deutschland betrifft das etwa auch die Papiere der Fluggesellschaft Lufthansa und des Reisekonzerns TUI.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 16,81 | 29,40 | 33,95 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -2,99 | 0,08 | 0,53 |
KGV | -2 | 68 | 10 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 0,00 % | 0,00 % |
*e = erwartet |
Die akute Corona-Notlage ist bei den Unternehmen zwar überwunden, dafür sitzen sie jetzt auf einer hohen Verschuldung und stehen angesichts der stark gestiegenen Kosten in allen Bereichen vor neuen Herausforderungen. Die Lufthansa hat mit dem durch Personalmangel ausgelösten Chaos auf den Flughäfen und in den Maschinen zu kämpfen und verzeichnet gleichzeitige eine so starke Kundennachfrage, dass der Superjumbo A380 in den Dienst zurückgeholt werden soll. Auf dem Papier ist die Bewertung mit Blick auf die Gewinnschätzungen für 2023 und Folgejahre zwar günstig, das gilt aber natürlich nur, wenn es den Unternehmen gelingen sollte, nachhaltig in die Gewinnzone zurückzukehren, wie dies die Analysten erwarten. Ein "neuer Nachfrageschock", wie ihn die Analysten von Morgan Stanley ins Spiel bringen, würde solche Szenarien wohl zunichtemachen.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 4,73 | 15,56 | 18,32 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -2,58 | 0,09 | 0,29 |
KGV | -1 | 17 | 5 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,01 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 0,00 % | 0,66 % |
*e = erwartet |
Die Schwäche betrifft aber keineswegs alle Corona-Verlierer. Es gibt durchaus auch Werte, die zwischenzeitlich neue Allzeithochs erreicht haben, so etwa CTS Eventim oder auch verschiedene US-Touristikwerte. Zugleich haben auch viele Corona-Gewinner ihre Tiefs aus dem Jahr 2020 ebenfalls erreicht oder gar unterschritten. Dies betrifft ganz besonders Aktien von schnell wachsenden Technologieunternehmen, die in der Pandemie hochgejubelt wurden und inzwischen wieder tief gefallen sind.
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