Kommentar
06:20 Uhr, 13.01.2017

Schadet ein starker US-Dollar “Corporate America”?

Der US-Dollar hat seit dem dritten Quartal 2014 um über 20% aufgewertet, und es wird immer wieder die Sorge geäußert, dass dieser Trend US-Unternehmen schaden könnte, denn schließlich stammen 44% des Umsatz von S&P 500-Firmen aus dem Ausland.

Die Fed-Ökonomen YiLi Chien und Paul Morris haben die Vermutung brutal einfach auf Stichhaltigkeit überprüft und kommen zu dem Schluss, dass die Sorge unbegründet ist: Längerfristig bringt ein starker Dollar keine Nachteile mit sich, Firmen können sich besser anpassen als gedacht.

Der Versuchsaufbau:

1) Man berechne die Differenz zwischen dem Aktienmarkt-Return von Unternehmen mit hohem und geringen Auslandsumsatz. Öl- und Finanzfirmen werden nicht berücksichtigt.
2) Man plotte das Ergebnis zusammen mit der Entwicklung des Dollar-Index in einen Chart (siehe Anhang).

Voila: Kurzfristig sinkt zwar der Wert von Firmen mit hohem Auslandsumsatz, längerfristig ergibt sich kein Schaden.

Eine mögliche Erklärung ist für die Ökonomen die Lieferkette - große Multis können Produktion und Absatzmärkte verschieben:

“Firms with high foreign sales are larger and tend to be multinational. In today’s global market, it is likely that they are capable of adjusting their production and sales between home and foreign countries. The adjustment could be costly and slow and, hence, not feasible in the short term. In the long term, firms could shift production and possibly focus more on the domestic market to reduce the impact on profits caused by the dollar’s appreciation.”

Wenn Sie sich für Makrothemen mit Fokus USA interessieren sind Sie bei mir genau richtig. Ich lebe in den Vereinigten Staaten und beobachte dort sehr genau die Börsen-Szene.

Folgen Sie mir auf Guidants!

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

Mehr Experten