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13:39 Uhr, 23.10.2018

Saudi-Arabien unter Beschuss

Saudi-Arabien hatte erst nach Druck zugestanden, dass der regimekritische Journalist Khashoggi getötet worden war. Am Dienstag räumte der saudische Ölminister al-Falih ein, dass sich sein Land wegen der Tötung in einer Krise befinde. Er versicherte aber, dass Riad sein Öl nicht als politische Waffe einsetzen werde.

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  • Brent Crude Öl
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    Kursstand: 78,185 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Riad (Godmode-Trader.de) - Im Konflikt um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi will Saudi-Arabien sein Öl nicht als politische Waffe einsetzen. Diese versicherte der saudische Ölminister Chalid al-Falih in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der russischen Agentur Tass. Es gebe keinen Plan, wie 1973 die Ölfördermengen zu drosseln, sagte er. Zugleich schloss al-Falih jedoch Ölpreissteigerungen im Zuge der Iran-Sanktionen nicht aus.

Der Minister erklärte, Saudi-Arabien sei ein verantwortungsvolles Land, dass seit Jahrzehnten das Öl von der Politik trenne. Allerdings wollte er nicht ausschließen, dass der Ölpreis wegen der Iran-Sanktionen auf über 100 Dollar steige. „Ich kann (...) keine Garantie geben, weil ich nicht vorhersagen kann, was mit anderen Anbietern passiert", sagte er Sein Land könne die Förderung hochfahren. Sollte jedoch eine Lücke von drei Millionen Barrel am Tag entstehen, könne auch Saudi-Arabien diese nicht schließen.

Saudi-Arabien hatte erst nach massivem Druck zugestanden, dass Khashoggi Anfang des Monats im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden war. Am Dienstag räumte al-Falih ein, dass sich sein Land wegen der Tötung des regimekritischen Journalisten in einer Krise befinde. „Das sind schwierige Tage für uns", erklärte er bei der internationalen Investorenkonferenz in Riad. Bei der Tat handele es sich um einen „bedauerlichen und abscheulichen“ Vorfall. „Niemand im Königreich kann ihn rechtfertigen oder erklären. Von der Führung bis nach unten sind wir sehr aufgebracht über das, was passiert ist." König Salman habe aber deutlich gemacht, dass die Verantwortlichen bestraft würden, sagte Al-Falih.

Wegen der Tötung des Journalisten haben im Vorfeld der Investorenkonferenz zahlreiche Gäste - u. a. US-Finanzminister Steven Mnuchin, IWF-Chefin Christine Lagarde und Siemens-CEO Joe Kaeser - abgesagt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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