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13:58 Uhr, 11.06.2019

Saudi-Arabien macht Russland verlockende Angebote

Koste es, was es wolle: Die Saudis wollen die Förderdrosselungen um jeden Preis verlängern. Sie umgarnen Moskau derzeit mit attraktiven Investitionsvorschlägen.

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London/ Singapur (Godmode-Trader.de) - Am Montag haben Unterhändler aus Saudi-Arabien und Russland offenbar über einen möglichen Worst-Case debattiert, bei dem der Ölpreis unter 40 US-Dollar pro Barrel abstürzt. Sollte sich die OPEC+ nicht auf eine Verlängerung der Förderbeschränkungen einigen, sei die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt dieses Szenarios hoch, hieß es. „Heute gibt es große Risiken einer Überversorgung", sagte der russische Energieminister Alexander Nowak in Moskau nach dem Treffen mit dem saudischen Amtskollegen Al-Falih. „Wir haben vereinbart, dass wir eine tiefere Analyse durchführen müssen und die Entwicklungen im Juni weiter beobachten werden."

Die Saudis wollen eine solche Abwärtsspirale zwingend verhindern. „Sowohl auf bilateraler als auch auf OPEC+-Ebene arbeiten wir daran, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Szenario nicht zuzulassen", sagte Al-Falih in Moskau. Er versucht, seinen russischen Amtskollegen davon zu überzeugen, die Produktionskürzungen zu verlängern. Um Moskau einen Deal schmackhafter zu machen, erwägt Riad Investitionen in „mehrere" Projekte in Russland, darunter das Arctic LNG 2 Gasprojekt, eine Beteiligung am russischen Petrochemieunternehmen Sibur Holding, sowie andere Projekte in Partnerschaft mit Gazprom und Rosneft, wie Bloomberg berichtete.

Die Aussichten für den Ölmarkt haben sich zuletzt insgesamt eingetrübt. Vor weniger als einem Monat prognostizierte die Internationale Energieagentur (IEA) ein signifikantes Angebotsdefizit im zweiten Quartal, obwohl sie einige Nachfragerisiken mit in ihre Prognose einbezog. Doch seither hat sich die Situation scheinbar verschlechtert, denn Öl hat sich im letzten Monat stark verbilligt (s. hierzu auch: BRENT ÖL-Tagesausblick - Erholung bereits beendet?)

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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