Satellitensystem Galileo: Finanzielles Fiasko
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Das bereits um Jahre verspätete europäische Satellitensystem Galileo droht auch finanziell zum Fass ohne Boden zu werden. Die EU rechnet mit einer Kostensteigerung von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Bislang waren schon 5,2 Milliarden Euro vorgesehen. Das geht aus einem Bericht der Bundesregierung zum Projekt hervor, über den die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Dienstag berichtet.
Wer die zusätzlichen Kosten tragen soll, bleibt ungeklärt. Zudem werde das System auch nach dem nun erst 2018 erwarteten vollen Betriebsbeginn Verluste schreiben. "Insgesamt ist nach derzeit vorliegenden Schätzungen davon auszugehen, dass die Betriebskosten die direkten Einnahmen auch langfristig übersteigen werden", heißt es in dem Papier. Der jährliche Zuschussbedarf wird auf 750 Millionen Euro beziffert.
Der Start der ersten zwei Galileo-Satelliten wird dem Bericht zufolge nun erst im dritten Quartal 2011 erwartet. Damit würde Galileo zehn Jahre später als ursprünglich geplant fertig. Es ist als Konkurrenz zum US-Satellitensystem GPS gedacht, von dem sich die Europäer unabhängig machen wollen. Zudem soll es genauer sein.
Die ersten 14 der rund 30 Satelliten für das System sollen von dem Bremer Raumfahrtkonzern OHB gebaut werden. Bei der zweiten Tranche soll laut EU-Kommission erneut OHB oder der deutsche Konkurrent EADS-Astrium EADS zum Zuge kommen. OHB betonte, weder Preissteigerungen noch Verzögerungen hätten mit der Firma zu tun.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.