Analyse
10:00 Uhr, 18.11.2022

SAP – Starke Abstufung von Jefferies, das sind die Gründe

Die Analysten von Jefferies kommen heute mit einem echten Brett um die Ecke. Sie stufen die SAP-Aktie von „Buy“ auf „Underperform“ ab.

Erwähnte Instrumente

  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 105,620 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 105,620 € (XETRA)

Eine Doppelabstufung ist bei Analysten sehr selten und deutet stets auf tiefgehendere Probleme bei dem jeweiligen Unternehmen hin. Wir schauen uns an was die Analysten von Jefferies heute zu diesem heftigen Meinungsumschwung bewogen hat.

Kostenkontrolle sorgt für Unbehagen

SAP verfolge derzeit eine extrem strenge Kostenkontrolle heißt es in dem Research-Papier. Damit reagiere das Management auf die schwächere Entwicklung der Konjunktur, um die Ziele für das Jahr 2022 erreichen zu können. Doch für die Erzielung kurzfristiger Gewinne opfere man die mittelfristigen Perspektiven. Daher dürfte der neue Finanzvorstand von SAP künftig daran scheitern die hohen Erwartungen des Marktes erfüllen zu können.

Das Kostenwachstum ggü. dem Vorjahr liege im vierten Quartal nur bei rund 3 Prozent. Wechselkurseffekte und der Verkauf von Litmos seien dabei nicht berücksichtigt. Das Kostenwachstum sei damit sehr viel niedriger als in früheren Jahren. Ähnliches erwartet der Analyst auch für das Jahr 2023. Im vierten Quartal gelte zudem ein Einstellungstopp, der auch im Jahr 2023 fortgesetzt werden dürfte.

Trotz des Stopps dürfte die Zahl der Mitarbeiter trotzdem um rund 5 Prozent ggü. dem Jahr 2021 steigen. Um die Kosten im Griff zu behalten, sei auch im gesamten Jahr 2023 ein Einstellungsstopp notwendig, so die Analysten. Der bevorstehende Einstellungsstopp sei bisher beispiellos in der Unternehmenshistorie. Da SAP recht teuer bewertet sei, deutet die Gemengelage für Jefferies auf schwerwiegende Probleme hin, die dem Aktienkurs massiv Schaden zufügen könnten.

Fazit: Der Analyst von Jefferies scheint zu übersehen, dass praktisch alle Tech-Unternehmen derzeit einen Einstellungsstopp erhoben haben oder sogar Mitarbeiter abbauen. SAP muss künftig zeigen, dass die Cloud-Transformation gelingt. Kostenkontrolle per se ist nichts Schlechtes, gerade nach den Auswüchsen, die die Tech-Branche in den letzten Jahren erlebt hat. Anleger sollten nicht panisch reagieren. Zum Chart der Aktie hat sich mein Kollege Rene Berteit an dieser Stelle geäußert.

SAP SE
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Der Autor hält Aktien von SAP.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: SAP SE (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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