Sanierungsprogramm im Hause Opel in vollem Gange
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Bochum/ Rüsselsheim/ Bad Homburg (BoerseGo.de) – Die Sanierung bei Opel läuft auf Hochtouren. Nicht zu umgehen ist aufgrund der vielen Überkapazitäten im Konzern auch ein gravierender Stellenabbau. Nun hat das teilweise zähe Ringen um die Abfindungssummen wohl ein Ende gefunden. Mit Entlassungsgeldern in sechsstelliger Höhe will Opel langjährigen Mitarbeitern im Bochumer Werk den Abschied erleichtern. Wie die Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe am Dienstag unter Berufung auf einen Opel-Sprecher berichten, gilt dabei die Formel: Lebensalter mal Betriebszugehörigkeit in Jahren mal Monatsgehalt geteilt durch 35. Ein 50-Jähriger, der 24 Jahre lang als Autobauer gearbeitet hat, könne bei 3000 Euro Monatsgehalt demnach mit einer Abfindung in Höhe von gut 100 000 Euro rechnen, wurde als Beispiel genannt. Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel in Bochum kritisierte das Abfindungsangebot als zu niedrig. Er hätte sich deutlich mehr gewünscht", sagte er der "WAZ".
In Bochum sollen bis Ende kommenden Jahres 1800 von rund 5000 Stellen abgebaut werden. Von September an werden Transfergesellschaften eingerichtet, 650 Mitarbeiter könnten schon in diesem Jahr Abschied nehmen. Insgesamt will der Opel-Konzern, der im ersten Halbjahr zusammen mit der britischen Schwestermarke Vauxhall einen Verlust von 637 Millionen Dollar eingefahren hatte, europaweit 8000 Stellen einstampfen.
Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) hat unterdessen Strafzahlungen von bis zu einer Milliarde Euro angeboten, wenn er Zusagen für Investitionen in neue Modelle und Arbeitsplätze nicht einhalten sollte. Demnach hat sich GM verpflichtet, den Opel-Mitarbeitern zwischen 2011 und 2014 für jedes Jahr, in dem der Konzern seine Zusagen nicht einhält, 265 Millionen Euro zu zahlen.
Gleichzeitig hat Opel derzeit Stress wegen des jüngst eingeführten Werbeversprechens der angeblich "lebenslangen" Garantie für seine Autos. Bei Androhung einer Vertragsstrafe von 15.000 Euro hat die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Bad Homburg den Autobauer abgemahnt, diese Aussage nicht zu wiederholen. Es handele sich um "irreführende Blickfangwerbung", teilte die Wettbewerbszentrale mit. Opel biete eben keineswegs eine Garantie über die gesamte Lebenszeit des Autos, sondern nur eine in mehreren Details eingeschränkte Gewährleistung bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern. Wie Opel auf die Abmahnung reagiert, ist bis dato unklar.
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