Analyse
06:40 Uhr, 08.01.2025

SAMSUNG - Gewinn verdoppelt, aber Erwartungen verfehlt

Samsung Electronics hat mit seiner vorläufigen Gewinnprognose für das vierte Quartal 2024 die Erwartungen der Analysten klar verfehlt.

Erwähnte Instrumente

  • Samsung Electronics Co. Ltd. - WKN: 896360 - ISIN: US7960508882 - Kurs: 900,000 € (L&S)

Das Unternehmen rechnet mit einem operativen Gewinn von 6,5 Bio. Won (etwa 4,47 Mrd. USD) und bleibt damit deutlich hinter den von LSEG SmartEstimate prognostizierten 7,7 Bio. Won zurück. Zwar entspricht dies einer Steigerung von 131 % gegenüber dem Vorjahr, jedoch markiert es gleichzeitig auch einen Rückgang um 29 % im Vergleich zum dritten Quartal.

Die enttäuschenden Ergebnisse sind vor allem auf massive Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau der Fertigungskapazitäten für fortschrittliche Chips zurückzuführen. Gleichzeitig leidet das Unternehmen unter Verzögerungen bei der Lieferung von High-Bandwidth Memory (HBM)-Chips an Nvidia, ein Schlüsselprodukt für Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz.

Steigende Kosten und Probleme belasten

Während sich Samsungs Konkurrent SK Hynix als führender Anbieter von KI-Speicherchips positioniert und für das vierte Quartal Rekordergebnisse erwartet, kämpft Samsung mit Fertigungsproblemen. Nvidia-CEO Jensen Huang erklärte am Rande der CES in Las Vegas, dass Samsung an einem überarbeiteten Chipdesign arbeite: „Sie können es schaffen, und sie arbeiten sehr schnell daran.“

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Die Schwierigkeiten betreffen jedoch nicht nur die Speicherchip-Sparte. Auch das Geschäft mit Logikchips, die im Auftrag von Kunden wie Qualcomm gefertigt werden, steht unter Druck. Hier belasten geringe Produktionsauslastung, hohe Entwicklungskosten und anhaltende Verluste die Margen.

Die Aktie des südkoreanischen Technologieriesen zeigte sich nach Veröffentlichung der Zahlen zunächst volatil: Nach einem anfänglichen Rückgang um 1 % erholte sie sich und verzeichnete schließlich ein Plus von über 1 %. Lee Min-hee, Analyst bei BNK Investment & Securities, kommentierte: „Die schwache Quartalsperformance war weitgehend eingepreist. Dennoch gibt es anhaltende Sorgen über den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit in Samsungs Kernbereichen.“

Der Speicherchipmarkt könnte allerdings bereits den Tiefpunkt erreicht haben. Analysten erwarten, dass sich die Nachfrage nach Chips in den kommenden Monaten stabilisieren könnte, während sich auch der chinesische Smartphone-Markt langsam erholt.

Fazit: Samsung wird am 31. Januar detaillierte Zahlen zu seinen Geschäftsfeldern veröffentlichen. Analysten und Investoren erwarten mit Spannung, wie das Unternehmen auf die anhaltenden Herausforderungen reagieren und seine strategische Ausrichtung anpassen wird. Klar ist, dass Samsung verstärkt auf die Bewältigung seiner Lieferengpässe und die Weiterentwicklung seiner Technologie setzen muss, um die Marktführerschaft langfristig zu sichern. Die Samsung-Aktie bleibt derweil sehr günstig bewertet und bietet m.E. mehr Chancen als Risiken. Auch bilanziell ist der Konzern kerngesund und sitzt auf einer sehr hohen Nettoliquidität von zuletzt über 50 Mrd. USD.

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