Analyse
09:00 Uhr, 07.07.2023

SAMSUNG – Gewinn bricht um 96 Prozent ein

Im zweiten Quartal verbuchte der koreanische Elektronikriese einen Gewinnrückgang von 96 Prozent. Dies verunsichert die Anleger jedoch kaum noch.

Erwähnte Instrumente

  • Samsung Electronics Co. Ltd. - WKN: 896360 - ISIN: US7960508882 - Kurs: 1.235,000 € (L&S)

Bereits im ersten Quartal fiel der Gewinn ähnlich schlecht aus. Der Hintergrund: Die Preise für Speicherchips sind stark eingebrochen, und der Absatz leidet unter der Konsumflaute. Konkurrenten schreiben reihenweise Verluste. Samsung kann dies durch andere Geschäfte verhindern. Die Chip-Sparte operiert derweil in den roten Zahlen.

Schwächstes Quartal seit 14 Jahren

Der Gewinn von Samsung bricht jedenfalls auf den niedrigsten Stand seit 14 Jahren ein. Damals tobte die Finanzkrise. Samsung hat das Angebot an Chips bereits reduziert und so auf die schwache Nachfrage reagiert. Doch bis die Lager der Händler geleert sind, dauert es wohl noch ein oder zwei Quartale. Der Aktienkurs konnte sich aufgrund der KI-Fantasie bereits wieder deutlich von seinen Tiefs erholen.

Wie Samsung vorab meldete, brach der Gewinn im zweiten Quartal auf 600 Mrd. Won ein. Im Vorjahr lag der Gewinn noch bei 14,1 Billionen Won. Der Umsatz soll im zweiten Quartal rund 22 Prozent niedriger, bei 60 Billionen Won, liegen. Samsung übertrifft mit diesen Zahlen die Erwartungen der Analysten. Das ist der positive Aspekt.

Derweil erwarten sich sowohl die Unternehmen als auch die Analysten, dass der Tiefpunkt bereits hinter uns liegt und eine Erholung bereits begonnen hat. Die Nachfrage im Bereich KI-Anwendungen sollte die Nachfrage nach schnellen Speicherchips stützen. Die Citigroup schreibt in einer ersten Reaktion, dass Samsung im Gesamtjahr die Gewinnerwartungen übertreffen könnte. Der Markt für Speicherchips und Smartphones befinde sich im zweiten Halbjahr auf Erholungskurs.

Fazit: Samsung ist aus der kurzfristigen Gewinnperspektive heraus derzeit sicherlich kein Kauf. Aber Samsung hat eine starke Bilanz und gut 60 Mrd. USD Cash und könnte die Krise nutzen, um schwächere Konkurrenten auszustechen. Für Langfristanleger bleibt die Aktie eine interessante Alternative zu den amerikanischen Tech-Riesen im Depot.

Schätzungen für die US-ADRs

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 245,43 203,49 230,43
Ergebnis je Aktie in USD 6,54 1,12 3,39
KGV 8 49 16
Dividende je Aktie in USD 1,09 1,11 1,20
Dividendenrendite 2,00% 2,04% 2,20%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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