Analyse
10:20 Uhr, 23.06.2022

SALZGITTER – Warum hat die Aktie ein KGV von 1,5?

Bei einigen Aktien erreichen mich in letzter Zeit häufig ungläubige Anfragen, ob und warum, eine Bewertung wirklich so niedrig sein kann.

Erwähnte Instrumente

  • Salzgitter AG
    ISIN: DE0006202005Kopiert
    Kursstand: 25,840 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Salzgitter AG - WKN: 620200 - ISIN: DE0006202005 - Kurs: 25,840 € (XETRA)

Für Salzgitter bezahlen Anleger aktuell ein KGV von gerade mal 1,5. Bei einigen Reedereien hat sich das KGV ebenfalls mittlerweile auf Werte zwischen 1 und 3 eingestellt. Wie kann das sein und warum kaufen große Investoren keine Salzgitter Aktien?

Der Markt ist durchaus rational

Zunächst muss man einmal davon ausgehen, dass der Markt durchaus rational ist. Hat man hier die Unterbewertung des Jahrhunderts gefunden? Wenn es ein einzelnes Unternehmen betreffen würde, dann kann man die Frage vielleicht durchaus mit „Ja“ beantworten. Trifft es hingegen die komplette Branche, dann sollte man sich genau überlegen, warum die Aktien so niedrig handeln, wie sie es für den Moment tun.

Bei Salzgitter werden stark fallende Stahlpreise und explodierende Energiepreise in den Kurs eskomptiert. Wenn 2023 die Stahlpreise durch Billigimporte deutlich fallen, die Energiepreise deutlich anziehen und die Löhne durch die Inflation stark ansteigen, dann hat man eben eine hässliche Gemengelage. Genau deshalb preist der Markt derzeit die Aktie so niedrig. Man kann eben nicht ausschließen, dass 2023 oder vielleicht 2024 sogar Verluste produziert werden. Dann wird aus einem KGV von 1 schnell ein KGV von unendlich.

Die Aktie stand schon deutlich niedriger

Alleine die Beteiligung, die Salzgitter an Aurubis hält, ist derzeit rund 1 Mrd. EUR wert. Der Börsenwert liegt bei ca. 1,5 Mrd. EUR. Dazu kommen noch Verbindlichkeiten von etwa 2,7 Mrd. EUR aus Pensionen und Bankschulden.

Trotzdem, heute haben wir einen Kurs von 25,50 EUR je Aktie. In der Coronakrise stand die Aktie zeitweise sogar unter 10 EUR. Der Grund, das Unternehmen hat zwei Jahre in Folge Verluste produziert. Wie kann man ausschließen, dass sich dies nicht wiederholen wird?

Fazit: Der Markt ist durchaus als rational anzusehen. Man darf nicht ignorieren, dass er in den kommenden Jahren heftige Verluste in der Stahlproduktion heute schon einpreist. Stahlaktien neigen dazu, am Hochpunkt am billigsten auszuschauen und am Tiefstpunkt überbewertet zu sein. Die Gewinne sind eben stark zyklisch. Wer also in Stahlaktien oder Reedereien investiert, sollte das IMMER mit Stoppkurs tun.

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2 Kommentare

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  • CharlieMunger
    CharlieMunger

    Woher kommen 2023 plötzlich Billigimporte für Stahl?

    15:59 Uhr, 23.06.2022
  • Marc1
    Marc1

    Wir alle wissen nicht, wie es weitergeht. Aber mein grober Eindruck ist, dass die Stimmung schlechter ist als die Lage / zukünftigen Aussichten. Mal sehen.

    10:38 Uhr, 23.06.2022

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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