Analyse
07:33 Uhr, 20.06.2024

SALZGITTER - Auf der letzten Rille unterwegs

Wo es nicht gut läuft, lässt sich bei deutschen Small- und Mid Caps relativ leicht am Kursverlauf ablesen. Wo es richtig schlecht läuft, da drohen sogar neue Mehrjahrestiefs.

Erwähnte Instrumente

  • Salzgitter AG
    ISIN: DE0006202005Kopiert
    Kursstand: 18,950 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Salzgitter AG - WKN: 620200 - ISIN: DE0006202005 - Kurs: 18,950 € (XETRA)

Salzgitter gehört zu diesen Titeln, die jetzt charttechnisch an einer wichtigen Schwelle stehen. Und die aktuelle Entwicklung und Gegenwehr schaut nicht so aus, als würde diese Marke halten. Nicht nur die Nachfrage schwächelt, beispielsweise aus dem Bau und der Autoindustrie, auch muss eine Transformation zum grünen Stahl her. Das ist doppelt schlecht.

Salzgitter – die positive Ausnahme?

Nehmen wir den direkten Vergleich mit Thyssenkrupp, dann bildet Salzgitter, was die Unternehmensführung und auch Zuverlässigkeit angeht, die positive Ausnahme. Es wird vernünftig gewirtschaftet, es gibt zahlreiche profitable Beteiligungen und die Strategie ist nachhaltig.

Immer neuer Gegenwind durch steigende Energiepreise, eine Politik, die gegen die Industrie Stimmung macht, und eine schwache Konjunktur – da kann das beste Management wenig dagegen ausrichten. Letztes Jahr gab das Ergebnis von 1,1 Mrd. EUR schon auf 204 Mio. EUR nach. „Das reicht nicht“, warnte CEO Gunnar Groebler, „um die Transformation erfolgreich zu gestalten.“ Für dieses Jahr erwartet der Stahlriese noch ein Vorsteuerergebnis zwischen 100 Mio. EUR und 175 Mio. EUR.

Salzgitter kann mit einer soliden Bilanz punkten. Die Nettoverschuldung lag bei rund 450 Mio. EUR. Das Eigenkapital summierte sich auf 4,835 Mrd. EUR oder mehr als 80 EUR pro Aktie. Das heißt, die Salzgitter-Aktie wird derzeit zu weniger als einem Viertel des bilanziellen Eigenkapitals gehandelt. Dieses besteht größtenteils natürlich aus den Industrieanlagen. Weiterhin hält Salzgitter Anteile an Aurubis im Gegenwert von rund 950 Mio. EUR. Die etwas mehr als 1 Mrd. EUR Börsenwert von Salzgitter sind also quasi durch die Aurubis-Beteiligung schon fast abgegolten. Das Stahlgeschäft gibt es "umsonst" dazu.

Es zeigt sich, wie wenig Anleger von bilanziellen Werten haben, wenn diese nicht auf absehbare Zeit gehoben werden können. Salzgitter wird weder seine Anlagen verkaufen noch von der Aurubis-Beteiligung trennen. Daher geht die Bewertung nur über den Gewinn. Der soll dieses Jahr bei über 2 EUR pro Aktie liegen. Das KGV ist klar einstellig. Doch Umbaukosten werden verhindern, dass Aktionäre in den kommenden Jahren hohe Dividenden bekommen werden. Salzgitter muss auch viel investieren.

Fazit: Ohne konjunkturelle Erholung dürfte auch die Salzgitter-Aktie weiterhin kein Papier sein, mit dem sich viel verdienen lässt. Für Value-Investoren gibt es aber viel zu kaufen für relativ wenig Geld. Derzeit würde ich bei Salzgitter aber noch zum Abwarten raten. Ich sehe einfach noch keine positiven Impulse am Horizont.

Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.

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Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 10,79 10,33 10,39
Ergebnis je Aktie in EUR 3,70 2,31 4,12
KGV 5 8 5
Dividende je Aktie in EUR 0,45 0,45 0,60
Dividendenrendite 2,37% 2,37% 3,16%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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