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12:10 Uhr, 06.04.2016

Russlands Wirtschaft kränkelt weiterhin

In Russland signalisieren jüngste Frühindikatoren eine Belebung im Dienstleistungssektor. Der Industriezweig will aber nicht auf die Beine kommen. Es mangelt am Neugeschäft und Investitionsanreizen.

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Moskau (Godmode-Trader.de) - Die russische Wirtschaft zeigt im März eine aufstrebende Tendenz. Von einer Trendwende kann aber nicht die Rede sein. Im zurückliegenden Monat verbesserte sich der für Industrie- und Dienstleistungssektor gemeinsam erhobene Markit-Einkaufsmanagerindex leicht von 50,6 im Februar auf 50,8 Punkte. Damit signalisiert der Frühindikator eine moderat gestiegene Dynamik in den Sektoren. Allerdings basierte der Anstieg im Wesentlichen auf einer Erholung im Dienstleistungsbereich. Hauptsächlich wegen hoher Neuaufträge sprang der entsprechende Index nach um 1,1 auf 52 Punkte und ist damit so stark wie seit dem Mai 2015 nicht mehr. Demgegenüber bewegt sich das Umfrageergebnis im Verarbeitenden Gewerbe weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und hat sich gegenüber dem Februar-Wert sogar weiter verschlechtert.

Der Grund dafür sind vor allem die ausbleibenden Neuaufträge bei den Unternehmen. „Ohne eine Erholung des Industriesektors steht eine nachhaltige Fortsetzung der Aktivitäten der Dienstleister jedoch auf tönernen Füßen“, befürchten die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt. In einem Umfeld fehlender Absatzchancen fehle die Bereitschaft der Unternehmen zu Investitionen, was zu einer insgesamt schwachen Inlandsnachfrage führe.

Nachdem die Wirtschaftsleistung des Landes im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent geschrumpft war, rechnen die Experten im laufenden Jahr mit einem weiteren Rückgang um 1,5 Prozent. Eine Rückkehr zu Wachstum sei frühestens 2017 zu erwarten. Die Weltbank geht in einer aktuellen Prognose indes davon aus, dass die russische Wirtschaft im kommenden Jahr wieder um 1,1 Prozent wachsen wird. Für das laufende Jahr liegen die Erwartungen bei einer Schrumpfung um 1,9 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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