Russlands und Indiens Ökonomien wachsen weiter kräftig
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Globaler Überblick: In Sachen US-Geldpolitik hangeln sich die Märkte derzeit von einer Datenveröffentlichung zur nächsten, wobei nach wie vor mehrere Szenarien möglich sind. Sowohl eine „sanfte Landung“ der Konjunktur als auch „keine Landung“ (fortgesetztes robustes Wachstum mit Inflationsrisiken) wären derzeit von der Datenlage her denkbar.
Die wirtschaftliche Erholung in China verläuft unterdessen weiterhin recht schleppend, was kein gutes Umfeld für eine durchgreifende Erholung im weltweiten produzierenden Gewerbe ist. Wenig hilfreich sind in diesem Zusammenhang die neuen Strafzölle und Importbeschränkungen, die die US-Regierung gegen China verhängte.
Die langfristigen Bewertungsniveaus vieler Schwellenländer-Aktienmärkte sind recht günstig. Sie handeln nach wie vor mit einem signifikanten Bewertungsabschlag gegenüber den entwickelten Märkten. Auch für Schwellenländer-Anleihen bleibt der mittel- und langfristige der Ausblick positiv.
China: Die neuesten Daten zur Kreditvergabe enttäuschten, die Geldmenge (M1) schrumpfte. Das Problem kommt dabei von der Nachfrageseite. Um dies in den Griff zu bekommen, plant man in Peking offenbar neue Maßnahmen. So sollen Lokalregierungen bestimmte unverkaufte Häuser zu „vernünftigen Preisen“ erwerben dürfen und diese zu subventioniertem Wohnraum umgestalten können. Unterdessen feuern die USA die nächste scharfe Salve im Handelskrieg gegen China. Zahlreiche Produkte wie Elektroautos wurden mit sehr hohen Einfuhrzöllen belegt bzw. die bestehenden Zölle massiv erhöht. Zur Begründung hieß es, China würde mit unfairen Subventionen für chinesische Firmen die internationalen Märkte überfluten.
Indien: Die OECD hat ihre Wachstumsprognose für Indien für das gerade begonnene Fiskaljahr 2024/25 von 6,2 % auf 6,6 % angehoben. Was die Parlamentswahl betrifft, so geht es in die letzten Runden. Der Wahlsieger scheint mit Premier Modi zwar bereits festzustehen, aber Unwägbarkeiten bleiben. Die BJP von Modi bzw. die von ihm geführte Nationale Demokratische Allianz hat es derweil bislang kaum geschafft, in den südlichen Unionsstaaten, die meist reicher sind und deren Bevölkerung einen höheren Bildungsgrad aufweist, größere Wählerschichten für sich zu gewinnen..
Brasilien: Die Industrieproduktion schrumpfte im Februar neuerlich. Während man das für den Vormonat durchaus erwartet hatte, war die Fortsetzung dieses Trends eine negative Überraschung für die Märkte. Neuerlich positiv überraschten die Einzelhandelsumsätze. Der Aktienmarkt in Sao Paolo entwickelte sich wie schon im gesamten bisherigen Jahr schwächer als der Schwellenländerdurchschnitt.
Russland: Die Wirtschaft wächst weiterhin kräftig. Präsident Putin nominiert eine neue Regierung – mit Andrej Belousov als neuem Verteidigungsminiser, der laut Putin einer der besten Ökonomen und Manager Russlands ist. Die Berufung Belousovs ist insofern richtungsweisend, als dass er vor allem Innovationen beschleunigen und eine engere Verzahnung von militärischer und ziviler Wirtschaft vorantreiben soll. Belousov gilt als einer der Hauptverantwortlichen dafür, dass im letzten Jahrzehnt die russische Wirtschaft weitgehend „sanktionsresistent“ gemacht wurde. Seine Nominierung deutet darauf hin, dass man sich im Kreml auf eine lange anhaltende massive Konfrontation mit dem Westen einstellt. Xi Jinping und Putin demonstrieren in Peking große Einigkeit und vertiefen die Kooperation weiter..
Türkei: Die Inflation steigt zwar weiter, jedoch mit abnehmender Dynamik. Jeglicher Warenverkehr mit Israel wird vorerst gestoppt. Der Aktienmarkt zog zuletzt um weitere 13 % (in Lokalwährung) an und liegt damit seit Jahresbeginn rund 35 % im Plus. Inflationsbereinigt schrumpft der Zugewinn aber auf wenige Prozentpunkte.
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