Zwischenbilanz zum Halbjahr
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Als absolut erfreulich lässt sich die sehr positive Entwicklung am globalen Aktienmarkt bezeichnen, getragen von der Wachstumsdynamik der Unternehmen mit Bezug zur AI-Technologie. Des Weiteren beflügelten den Aktienmarkt die Fortsetzung des Turnarounds bei den Unternehmensergebnissen auf breiter Front, die in der Folge positiven Analystenrevisionen bei den Gewinnschätzungen in allen Marktregionen, die immer noch sehr hohen Niveaus bei den operativen Margen und nicht zuletzt die Aussicht auf Zinssenkungen im Jahresverlauf.
Als überraschend ist der bislang entspannte Umgang des Kapitalmarktes zu bezeichnen, nämlich in Anbetracht der zahlreichen geopolitischen Krisen und deren effektiven Auswirkungen wie unterbrochene Lieferketten im globalen Handel, verteuerte Frachtraten und Rohstoffe durch erhöhte Risikoprämien, erschwerte Import- und Exportrahmenbedingungen infolge von Zöllen und anderen wirtschaftspolitischen Restriktionen. Als ernüchternd ist die Performance von Staatsanleihen zu sehen, zumal sich der von vielen erwartete Renditerückgang in Vorwegnahme von Zinssenkungen bislang noch nicht eingestellt hat. Nicht fallende, sondern sogar steigende Anleiherenditen waren die Folge. Denn trotz aller Belastungsfaktoren haben sich die globalen Wirtschaftsdaten in den letzten Monaten sogar merklich aufgehellt und die Rezessionswahrscheinlichkeiten deutlich reduziert.
Auch dass sich die Inflationsraten auf immer noch überhöhten Niveaus halten, dabei aber bislang weder direkt über das Preis- noch indirekt über das Zinsniveau die globale Wirtschaft tatsächlich abgebremst haben und deshalb bei den Notenbanken noch immer Zurückhaltung bezüglich Leitzinssenkungen herrscht, wurde wohl anders erwartet. Wir sehen nun eine gewisse Eintrübung bei den Makrodaten, während der Aktienmarkt zuletzt von Hoch zu Hoch eilte. Das Sentiment erscheint nun schon überzogen und deutet somit als Kontraindikator in absehbarer Zeit eine gewisse Abkühlung an.
Französische Staatsanleihen mit kräftigen Spreadanstiegen
Die Renditen risikoarmer Staatsanleihen sind im Juni leicht gesunken, während französische Staatsanleihen kräftige Spreadanstiege hinnehmen mussten. Insgesamt lagen europäische Peripherie-Anleihen gegenüber risikoarmen deutschen Staatsanleihen zurück. Wir erwarten zwar sinkende europäische Staatsanleiherenditen, gehen jedoch davon aus, dass risikoreichere Staatsanleihen, wie französische oder italienische, noch besser performen werden.
Unternehmensanleihen profitierten von erwartetem Wirtschaftswachstum
Euro-Unternehmensanleihen verzeichneten im Juni leichte Spreadanstiege. Dies dürfte daran liegen, dass französische Unternehmen und Banken den EUR Corporate Bond Markt am stärksten dominieren (ca. 21,5 % Gewicht) und die Spreads französischer Staatsanleihen kräftig angestiegen waren. Unserer Meinung nach sollten Unternehmensanleihen jedoch weiterhin gefragt bleiben. Diese Anleiheklasse profitiert von niedrigem, aber positiv erwartetem Wirtschaftswachstum und damit einem Umfeld, in dem weder hochriskante Wachstumspläne vom Top-Management gewälzt werden noch eine ertragsschädliche Rezession belastend wirkt.
Emerging Markets: vergleichsweise gute wirtschaftliche Dynamik
In Summe weisen die Emerging-Markets-Länder eine vergleichsweise gute wirtschaftliche Dynamik auf, wenngleich weniger überzeugend als von uns erwartet. Relativ zu anderen Spread-Assets sehen wir bei Schwellenländer-Anleihespreads derzeit das beste Risiko-/Ertragsprofil.
Entwickelte Aktienmärkte: Risiko für temporäre Kursrücksetzer steigt
Die internationalen Aktienmärkte präsentierten sich in den letzten Wochen weiter sehr fest. Im Bereich der Konjunkturdaten gab es in den letzten Wochen mehrheitlich schwächere Daten. Die Stimmungs-Indikatoren zeigen ein sehr positives Bild und damit steigt in Kombination mit den starken Kursanstiegen seit Jahresbeginn auch das Risiko für temporäre Kursrücksetzer.
Schwellenländer-Aktienmärkte: absolute Entwicklung weiterhin positiv
Nachdem Aktien aus den Emerging Markets, insbesondere durch die starke Bewegung bei Aktien aus China, im April kurzfristig nach langer Zeit Aktien aus den entwickelten Ländern outperformen konnten, sind sie jetzt in der relativen Entwicklung wieder zurückgefallen. Dennoch ist die absolute Entwicklung weiterhin positiv und wir gehen davon aus, dass sich das die nächsten Monate fortsetzen wird, weil wir eine weitere Gewinnerholung bei den Unternehmen erwarten.
Rohstoffmärkte: Edelmetallbereich unverändert sehr fest
Die internationalen Rohstoffmärkte tendierten in den letzten Wochen seitwärts. Schwächere Konjunkturdaten deuten auf ein verhaltenes Nachfragebild hin. Der Edelmetallbereich präsentiert sich angesichts der zuletzt gestiegenen Realrenditen unverändert sehr fest.
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