MÄRKTE USA/Warten auf US-Notenbank überlagert BIP und ADP-Daten
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--Ganz im Zeichen der US-Notenbank steht die Wall Street zur Wochenmitte. Im Vorfeld von deren Zinsentscheidung um 20.00 Uhr (MESZ) dürften sich die meisten Anleger zurückhalten. Entsprechend zeigen sich die Indizes kurz nach Handelsbeginn wenig verändert. Der Dow-Jones-Index liegt bei 44.644 Punkten, praktisch unverändert. Der S&P-500-Index und die Nasdaq-Indizes satendieren gut behauptet, knapp über ihren Vortagesniveaus.
Dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal 2025 nach einer Schrumpfung im ersten Quartal wieder zu Wachstum zurückgekehrt, das mit einem Plus von 3,0 Prozent zudem stärker als erwartet ausfiel, bewegt kaum. Marktteilnehmer verweisen auf Verzerrungen vor dem Hintergrund starker Handelsschwankungen, ausgelöst von der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump mit Zolldrohungen und dann wieder Zollpausen für Verhandlungen. Während das BIP-Wachstum gleichwohl tendenziell gegen Zinssenkungen in den USA spricht, ist der Preisdeflator im zweiten Quartal niedriger als erwartet ausgefallen, was Zinssenkungen begünstigt.
Bereits vor dem BIP hatte der ADP-Arbeitsmarktbericht für Juli einen stärker als erwartet ausgefallenen Anstieg der Beschäftigung im US-Privatsektor gezeigt ausgefallen.
Am Berichtstag dürfte die US-Notenbank nach allgemeiner Einschätzung die Füße aber stillhalten. Sie hat selbst zuletzt betont, zunächst abwarten zu wollen, insbesondere mit Blick auf die Folgen der Zollpolitik. Der Fokus dürfte daher auf den Begleitkommentaren von Fed-Chef Jerome Powell liegen, glaubt Rentenstratege Filip Andersson von der Danske Bank. "Unklare Daten werden es der Fed nicht erlauben, sich im Voraus festzulegen, aber Powell könnte die Tür für eine Senkung auf der Sitzung im September verbal öffnen".
Der Dollar bekommt Rückenwind vom höher als erwarteten BIP-Wachstum und dem ADP-Bericht. Er zieht den dritten Tag in Folge kräftig an, der Euro fällt auf 1,1466 Dollar. Am Anleihemarkt bewegen sich die Renditen nur wenig, die Zehnjahresrendite verharrt nach dem kräftigen Rückgang am Vortag bei 4,36 Prozent.
Thema bleibt auch weiter die Zollpolitik. US-Präsident Trump hat angekündigt, dass er Indien für den Kauf russischer Waffen und Energie im Rahmen eines Zollpakets bestrafen wird, das am 1. August in Kraft treten soll. "Indien wird daher ab dem 1. August einen Zoll von 25 Prozent zuzüglich einer Strafe für das oben genannte zahlen müssen", so Trump. Zuvor hatte er erklärt, dass er die Frist vom 1. August, bis zu der Länder Handelsabkommen mit den USA abschließen müssen, nicht verlängert. Unterdessen haben die US-chinesischen bislang noch kein Ergebnis erbracht. Demnach endet die US-Zollpause für China am 12. August.
Bei den Einzelwerten am Aktienmarkt macht die Berichtssaison weiter die Musik. Spannend wird es besonders nachbörslich, wenn die Technologiekonzerne Meta, Microsoft und Qualcomm ihre Bücker öffnen.
Der Milka-Hersteller Mondelez hat für das zweite Quartal einen höheren Gewinn und Umsatz berichtet. Treiber waren höhere Preise für Schokoladenprodukte, womit Mondelez die anhaltende Inflation der Kakaokosten auszugleichen versucht. Mondelez plant weitere Preiserhöhungen für eine Reihe von Snacks in Nordamerika. Die Aktie verliert 3,5 Prozent an Wert.
Kraft Heinz rutschte im zweiten Quartal aufgrund einer hohen Wertminderungsbelastung in die Verlustzone und verzeichnete einen weiteren Umsatzrückgang. Der Kurs gewinnt dennoch 2 Prozent. Altria gewinnen 3,3 Prozent. Hier übertrafen die Zahlen die Erwartungen, zudem wurde die Untergrenze der Jahresprognose angehoben.
Visa gewinnen 0,9 Prozent, nachdem das Kreditkartenunternehmen in seinem dritten Quartal einen Gewinn- und Umsatzanstieg erzielt hat.
Harley-Davidson machen einen Satz um über 18 Prozent, angetrieben vom Verkauf eines Anteils seiner Motorrad-Finanzierungssparte sowie eines Pool bestehender und zukünftiger Einzelhandelskredite an die Investmentfirmen KKR und Pimco. Der Motorradhersteller will die ihm dadurch zufließenden 1,25 Milliarden Dollar zur Reduzierung von Schulden und Rückkauf von Aktien verwenden. Die Ergebnisse für das zweite Quartal fielen derweil durchwachsen aus, spielen aber keine Rolle.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.644,60 +0,0% 11,61 +4,9% S&P-500 6.376,50 +0,1% 5,64 +8,3% NASDAQ Comp 21.141,02 +0,2% 42,73 +9,3% NASDAQ 100 23.343,22 +0,1% 34,92 +10,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:55 % YTD EUR/USD 1,1464 -0,7% 1,1548 1,1533 +11,5% EUR/JPY 170,89 -0,3% 171,47 171,37 +5,2% EUR/CHF 0,9311 +0,1% 0,9305 0,9308 -0,9% EUR/GBP 0,8635 -0,2% 0,8651 0,8645 +4,5% USD/JPY 149,07 +0,4% 148,47 148,59 -5,6% GBP/USD 1,3276 -0,6% 1,3351 1,3341 +6,7% USD/CNY 7,1641 +0,2% 7,1480 7,1553 -0,8% USD/CNH 7,2000 +0,3% 7,1804 7,1817 -2,1% AUS/USD 0,6451 -0,9% 0,6513 0,6508 +5,2% Bitcoin/USD 117.725,70 +0,1% 117.620,90 117.505,75 +24,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,69 69,21 +0,7% 0,48 -3,3% Brent/ICE 72,98 72,51 +0,6% 0,47 -3,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.299,72 3.324,38 -0,7% -24,65 +26,8% Silber 32,83 33,10 -0,8% -0,27 +18,4% Platin 1.206,93 1.211,49 -0,4% -4,56 +38,3% Kupfer 5,60 5,60 0% 0,00 +42,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
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