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10:30 Uhr, 05.04.2022

Russland begrenzt Ausfuhr von Agrarprodukten

Es besteht das Risiko, dass Russland von sich aus die Ausfuhr von Agrarprodukten stoppen könnte. Anzeichen dafür gibt es laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch bereits.

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    Kursstand: 1.035,69 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Aussicht auf weitere Sanktionen gegen Russland lässt auch die Getreidepreise wieder steigen. Der Weizenpreis an der CBOT notiert aktuell wieder bei 1.040 US-Cent je Scheffel, nachdem er letzte Woche unter die Marke von 1.000 US-Cent gefallen war, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Nicht so sehr, weil die Sanktionen auch die Getreidelieferungen betreffen könnten. Das sei wegen der damit verbundenen Folgen für die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln und die Nahrungsmittelpreise sehr unwahrscheinlich. Allerdings bestehe das Risiko, dass Russland von sich aus die Ausfuhr von Agrarprodukten stoppen könnte. Anzeichen dafür gebe es bereits, heißt es weiter.

„So berichteten russische Medien in der letzten Woche unter Berufung auf eine Mitteilung der Regierung, dass Russland den Export von Raps und Sonnenblumenkernen ab dem 1. April bis zum 31. August ausgesetzt hat. Begründet wird diese Maßnahme mit dem Ziel der Preisstabilisierung. Zudem soll ab dem 1. Mai ein schwebender Exportzoll auf Sonnenblumenmehl eingeführt werden, der ebenfalls bis zum 31. August gelten soll. Der Export von Sonnenblumenöl soll laut dem russischen Landwirtschaftsministerium ab dem 15. April bis zum 31. August auf 1,5 Millionen Tonnen begrenzt werden“, so Fritsch.

Des Weiteren denke Russland offenbar darüber nach, seine Agrarprodukte nur noch an „befreundete Länder“ zu verkaufen. Dazu zählten laut dem Vizechef des Sicherheitsrats, Medwedew, nicht Europa und nicht Nordamerika. Allerdings konkurrierten diese eher mit Russland um Absatzmärkte als von dort Agrarprodukte zu importieren. Priorität habe laut Medwedew der heimische Markt und die Kontrolle der Preise, heißt es weiter.

„Der anhaltende Krieg führt auch dazu, dass die Ukraine kaum noch Getreide exportieren kann. Im März lagen die Exporte laut Angaben des Wirtschaftsministeriums nur bei einem Viertel der Ausfuhren im Februar. Da die Ukraine auch ein wichtiger Maisexporteur ist, legte deswegen gestern auch der Maispreis an der CBOT auf 750 US-Cent je Scheffel zu“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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