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13:58 Uhr, 28.04.2022

Russische Hacker zielen auf deutsche Windkraft-Infrastruktur

Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges sind mehrere Windkraftfirmen Opfer von Cyberangriffen geworden. WindEurope zufolge deutet der Zeitpunkt der Attacken auf mögliche Verbindungen zu Hackern hin, die mit Russland sympathisieren. Diese zielten darauf ab, die europäischen Systeme für Erneuerbare Energien zu schädigen.

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Berlin (Godmode-Trader.de) - Just in einer Zeit, in der Europa versucht, seine Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu verringern, sorgen Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen aus der Windkraftbranche für Aufsehen.

Enercon, Nordex und Deutsche Windtechnik haben in den letzten Wochen jeweils von Cyberangriffen berichtet. Die Attacken auf die Windenergieunternehmen begannen an dem Tag, an dem Russland in die Ukraine einmarschierte, dem 24. Februar.

So meldete der Turbinenhersteller Enercon eine massive Störung der Satellitenkommunikation infolge einer Attacke am ersten Tag des Ukraine-Krieges. „Die über den Satelliten bereitgestellten Kommunikationsdienste fielen fast genau zu dem Zeitpunkt aus, als russische Truppen in die Ukraine einmarschierten", teilte Enercon letzte Woche in einem Update zu dem Cybervorfall mit.

Rund 30.000 Satellitenterminals, die von Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Sektoren genutzt werden, waren in ganz Europa betroffen, darunter 5.800 Windenergieanlagen von Enercon in Mitteleuropa mit einer installierten Gesamtleistung von mehr als 10 Gigawatt. „Der Vorfall steht vermutlich im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg, die Unterbrechung der Kommunikation zu den Windenergieanlagen ist ein Kollateralschaden", hieß es von Enercon. Es habe aber zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Windenergieanlagen bestanden.

Anfang dieses Monats meldete die Nordex Group, dass am 31. März ein Cybersicherheitsvorfall entdeckt wurde, woraufhin umgehend Gegenmaßnahmen eingeleitet worden seien. Das Unternehmen habe seine IT-Systeme an mehreren Standorten und in mehreren Geschäftsbereichen abgeschaltet. „Vorläufige Ergebnisse der Analyse deuten darauf hin, dass sich die Auswirkungen des Vorfalls auf die interne IT-Infrastruktur beschränken", teilte Nordex am 12. April mit. Die aus Russland stammende Conti-Ransomware-Gruppe bekannte sich einige Tage später zu dem Cyberangriff auf die Hamburger.

Der jüngste Cyberangriff auf die deutsche Windbranche richtete sich gegen die Deutsche Windtechnik, die Windkraftanlagen instand hält. Die IT-Systeme des Unternehmens waren am frühen Morgen des 12. April offenbar Ziel eines Cyberangriffs. Laut der Windtechnik haben die betroffenen Anlagen keinen Schaden erlitten. Der Zeitpunkt der Angriffe auf deutsche Windenergieunternehmen deute auf mögliche Verbindungen zu Unterstützern der russischen Invasion in der Ukraine hin, bestätigte ein Sprecher des Branchenverbands WindEurope gegenüber dem Wall Street Journal.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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