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13:50 Uhr, 26.01.2018

Rohstoffrally findet nur in Dollar gerechnet statt

Euro-Gold-Anleger schauen derzeit in die Röhre. Die Preisrally findet nur in Dollar statt, in Euro gerechnet sinkt der Preis derzeit. Anders beim Öl. Hier haben europäische Verbraucher wegen der starken Gemeinschaftswährung das Gück gerade auf ihrer Seite.

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  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • Gold in Euro
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der starke Euro und der schwache Dollar sind derzeit Thema Nummer eins an den Finanzmärkten. Am Donnerstag überschritt der Wechselkurs des Euros erstmals seit dem Jahr 2014 wieder die Marke von 1,25 Dollar. Zwar nur kurzzeitig, aufgrund politischer Verbaleingriffe fiel der Kurs wieder unter 1,24 Dollar, doch schon am heutigen Freitag nimmt EUR/USD wieder Kurs auf besagte Schwelle von 1,25. Allein in dieser Woche ist der Kurs des Euro um fast 3 Cent gestiegen. Vor einem Jahr hatte der Euro mit 1,07 US-Dollar nur knapp über der Parität gestanden.

Ein Nebeneffekt: Damit einhergehend legten auch die Rohstoffpreise eine Rally hin. So erreichte der Ölpreis mit 71,23 US-Dollar für ein Barrel Brent jüngst den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Und auch der Goldpreis stieg. Eine Feinunze kostete zeitweise knapp 1.366 Dollar - das höchste Niveau seit August 2016. „Alle Boote steigen mit der Flut – alle Rohstoffe steigen mit dem amerikanischen Dollar“, sagte Eugen Weinberg, der Rohstoff-Fachmann der Commerzbank.

Der schwache Greenback sorgt dafür, dass die in Dollar gehandelten Rohstoffpreise sich am Weltmarkt verteuern, weil sie dadurch außerhalb des Dollarraums günstiger werden, was tendenziell die Nachfrage erhöht und damit den Preis steigen lässt. Die billigere US-Währung sorgt ferner dafür, dass die gestiegenen Rohstoffpreise in der Eurozone nicht durchdringen, denn die Importe werden durch den Wechselkurs günstiger. Schlecht für die EZB, weil der Preisdruck dadurch abnimmt, gut aber für die europäischen Verbraucher an der Tankstelle.

Beispiel Rohöl: Der Ölpreis in Dollar ist in diesem Jahr bereits um rund fünf Prozent gestiegen. Öl in Euro gerechnet aber nur halb so stark. Negativbeispiel Gold: die Notierung für das Edelmetall steigt oft mit dem fallenden Dollarkurs. Auf Sicht eines Jahres hat Gold in Dollar über 12 Prozent an Wert gewonnen. Allerdings haben Euro-Anleger gar nichts davon. In Euro gerechnet ist der Goldpreis in diesem Zeitraum um rund ein Prozent zurückgegangen. Die derzeitige Goldpreisrally findet also nur in Dollar statt, in Euro gerechnet kostet die Feinunze Gold unter 1.100 Euro. Im April vergangenen Jahres kostete Gold (in Euro) noch 1.225 EUR je Unze. Von Hochständen ist der Preis für Gold in Euro derzeit meilenweit entfernt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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