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08:57 Uhr, 16.06.2015

Rohstoffe kommen nicht von der Stelle

Der Zeitpunkt der ersten US-Zinssteigerung seit 2006 schwebt Saxo-Bank- Rohstoffexperte Ole Hansen zufolge nach wie vor wie ein Damoklesschwert über den Edelmetallen und bindet sie an das untere Ende der aktuellen Handelsspanne.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.186,70 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 60,51 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (BoerseGo.de) - „Der Rohstoffsektor hat in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit einem Monat leicht positiv abgeschlossen. Grund dafür war der schwächelnde US-Dollar und ein starker Energiesektor, der Verluste im Agrarsektor aufgefangen hat“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Dennoch erwarten die Märkte bei den wichtigsten Rohstoffen wie etwa Gold und Öl, dass diese weiter in einer engen Handelsspanne gebunden sind. Wochensieger war Erdgas, das vom warmen Wetter an der US-Ostküste und somit von der steigenden Gasnachfrage für Klimaanlagen profitierte.

Der Edelmetallsektor bewegte sich nach drei verlustreichen Wochen seitwärts. „Insbesondere Gold hat die vergangene Woche damit verbracht, sich von einem Drei-Monats-Tief zu erholen, das zuvor von starken US-Arbeitsmarktdaten ausgelöst wurde“, sagt Hansen. Der Zeitpunkt der ersten US-Zinssteigerung seit 2006 schwebe nach wie vor wie ein Damoklesschwert über den Edelmetallen und binde sie an das untere Ende der aktuellen Handelsspanne. „Dies und die steigende Frustration der Investoren hat dazu geführt, dass der Bestand am weltgrößten Goldfonds SPDR Gold Trust auf den niedrigsten Stand seit September 2008 gefallen ist“, sagt Hansen. Auch die physische Nachfrage sei weiterhin schwach, da insbesondere die Investoren aus China mehr auf die dortige Aktienrallye setzen, die seit Anfang des Jahres läuft.

Auf den Ölmärkten herrscht nach der letzten Opec-Entscheidung, die Ölhähne weiter aufgedreht zu lassen, Unsicherheit. Die Marktauswirkungen dieser Überproduktion seien bislang von den sinkenden US-Lagerbeständen und der sich verlangsamenden Schieferölproduktion aufgefangen worden. „Sobald jedoch die sogenannte US-Driving Season in einem Monat vorbei ist, könnte es zu einem echten Härtetest für die Ölpreiserholung kommen“, sagt Hansen. Die Benzinnachfrage in den USA bleibt hingegen aufgrund der Driving Season weiterhin stark. „Die Raffinerien arbeiten in Rekordtempo, um diese Situation auszunutzen und Gewinne mitzunehmen“, sagt Hansen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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