Kommentar
06:41 Uhr, 13.11.2015

Rohstoff-Crash: Kein Ende in Sicht

Im Oktober gab es ganz vorsichtige Ansätze eines mittelfristigen Bodens bei Rohstoffen. Daraus wurde erst einmal nichts. Das Szenario kann man nun für 2016 begraben.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Nach einer zweimonatigen Seitwärtsbewegung bei Rohstoffen, die nach einer Bodenbildung aussahen, beginnen die Preise nun wieder wie ein Stein zu fallen. Ausgegangen war der Abwärtsdruck vom steigenden Dollar, nachdem die US-Zinswende seit einer Woche als ausgemachte Sache gilt. Heute gesellen sich weitere Faktoren hinzu, die auf den Preisen lasten. Saisonal sind November und Dezember gute Monate für Öl, weil die Nachfrage steigt (Thanksgiving, Weihnachtssaison). Die steigende Nachfrage sorgt für sinkende Rohöllagerbestände in den USA.

Die Öllager wollen sich in diesem Jahr nicht leeren. Sie sind bereits randvoll (80% der Kapazität ist ausgeschöpft) und werden immer voller. Gestern wurde ein Anstieg des Lagerbestandes um 4,22 Mio. Barrel im Vergleich zur Vorwoche vermeldet. Das ist entgegen der Erwartung. Es wurde zwar von einem Anstieg ausgegangen, doch dieser lag bei lediglich 2,85 Mio. Barrel.

Fundamental spricht wenig für einen Boden. Saisonal wären Rohstoffe unterstützt gewesen, doch die Saisonalität scheint in diesem Jahr kaum Rückenwind zu geben. Für einen kleinen Boden sprachen allerdings noch einige andere Faktoren, so waren die bisherigen preislichen Entwicklungen, der Verlauf des USD gegenüber Schwellenländerwährungen und die Überkapazität der Branche ähnlich wie in den 80er Jahren.

Die beiden Grafiken zeigen Silber, Gold, Kupfer und Zink im Vergleich (seit 1968 und seit 2002). Der ähnliche Preisverlauf ließ auf eine Erholung der Rohstoffe zumindest auf Sicht einiger Monate hoffen. Eine mittelfristige Erholung muss man noch nicht komplett abschreiben, doch sie kommt wahrscheinlich erst im kommenden Jahr und beginnt nicht mehr in diesen Tagen.

An der Grundthese einer Erholung auf Sicht mehrerer Monate halte ich fest. Der Dollar ist so langsam überkauft und die durch die Zinswende getriebene Fantasie übertrieben. Gleichzeitig sind viele Rohstoffe kurz- und langfristig stark überverkauft und es deutet sich eine Stabilisierung der Lage in den Emerging Markets ab (wirtschaftlich gesehen).

Rohstoffaktien sollten noch nicht von der Watchlist gestrichen werden. Ein regelmäßiger Blick auf die Kurse lohnt sich, wenn man den mittelfristigen Rebound einigermaßen erwischen möchte. Der Rebound kann die Kurse vieler Produzenten problemlos um 30 bis 50% nach oben befördern. Auch wenn man länger auf der Lauer liegen muss, dürfte sich das Zeitinvestment auszahlen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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