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13:43 Uhr, 26.06.2018

Rohölmarkt bleibt angespannt

In Libyen herrscht in der Ölpolitik Chaos. Die aktuelle Unsicherheit dürfte internationale Käufer davon abhalten, libysches Öl zu kaufen. Der Markt könnte dadurch noch knapper werden.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 75,290 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Frankfurt/ London (Godmode-Trader.de) - Nach deutlicheren Kursschwankungen seit Freitag haben sich die Rohölpreise inzwischen wieder in etwa auf dem Niveau im Vorfeld der OPEC+-Entscheidung stabilisiert. Am Wochenende hatte das Bündnis eine Anhebung der Förderung um etwa eine Million Barrel Rohöl pro Tag beschlossen. Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Bren 74,86 US-Dollar. Das waren 14 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 14 Cent auf 67,94 US-Dollar.

Die angekündigte Erhöhung der Tagesproduktion reicht bei Weitem nicht aus, um die Produktionsausfälle in wichtigen Ländern wie Venezuela und dem Iran zu kompensieren. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass der Beschluss des Bündnisses am Ölmarkt verpuffte. Aus Sicht der Commerzbank spielt eine Rolle dabei die unklare Situation in Libyen. Der einflussreiche Militärkommandeur Haftar habe die Ölhäfen im Osten des Landes nach der erfolgreichen Rückeroberung von bewaffneten Milizen der in Bengasi ansässigen lokalen Ölgesellschaft übergeben. Die staatliche libysche Ölgesellschaft NOC sehe aber nur sich für die Vermarktung des libyschen Öls legitimiert. Sie erachte die Übertragung der Vermarktungsrechte an eine andere Gesellschaft als illegal und habe die Abnehmer gewarnt, mit der anderen Ölgesellschaft Lieferverträge abzuschließen.

„Die Unsicherheit dürfte internationale Käufer davon abhalten, libysches Öl zu kaufen“, urteilte die Commerzbank. Dadurch dürfte der wegen der Ausfälle in Venezuela bereits angespannte Markt kurzfristig noch knapper werden, bevor die Fördermengen-Anhebung der OPEC und Russland im Juli wirksam werde.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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