Rohöl wegen Überversorgung am Rande eines Bärenmarkts
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Unterschleißheim (GodmodeTrader.de) - Nachdem die US-Energiebehörde die Prognosen für die globale Ölnachfrage gesenkt hat und sich die amerikanische Produktion auf Rekordniveau befindet, hat Rohöl binnen weniger Wochen um knapp 17 Prozent nachgegeben, wie Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, im „KapitalmarktMonitor“ schreibt.
„Zwar spricht das rasant wachsende Angebot der USA für die Fortführung der preisstabilisierenden Produktionskürzungen der Öl produzierenden Länder inklusive Russland (Opec+) bis Jahresende. Mit so initiierten höheren Energiepreisen will insbesondere Saudi-Arabien seine üppigen Sozialleistungen aufrechterhalten, die auch der Bewahrung des sozialen Friedens zugutekommen. Daneben dienen sie aber vor allem der Finanzierung energiefremder Investitionen, um dem Land angesichts des nahenden Endes des Ölzeitalters ein alternatives Geschäftsmodell zu sichern“, so Halver.
Allerdings betrachte Moskau jede restriktive Ölpolitik kritisch. Denn jede Förderkürzung bei konventionellem Opec-Öl spiele dem alternativen US-Fracking-Öl in die Hände. Der zunächst steigende Ölpreis werde von der US-Fracking-Industrie im Zuge einer margenträchtigen Ausweitung ihrer Produktion ausgenutzt. Würden anschließend die Ölpreise wieder nachgeben, wären nicht nur die Produktionskürzungen der Opec+ verpufft, sondern sie hätte auch noch Marktanteile an Amerika verloren, das Versorgungslücken liebend gerne fülle, heißt es weiter.
„Angesichts unklarer Signale für Preiserhöhungen setzt sich die Spekulation auf fallende Ölpreise am Terminmarkt im Trend fort. Politische Spannungen im Mittleren Osten - wie zuletzt ausgelöst durch Angriffe auf Rohöl-Tanker - können zu zwischenzeitlicher Volatilität führen. Doch ist der amerikanisch-iranische Konflikt kein neues Phänomen, sondern bereits seit 30 Jahren latent. Solange eine militärische Auseinandersetzung ausbleibt, ist mit keinen massiven Erhöhungen der Ölpreise zu rechnen“.
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