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09:51 Uhr, 10.07.2019

Rohöl wegen Überversorgung am Rande eines Bärenmarkts

Solange eine militärische Auseinandersetzung im amerikanisch-iranischen Konflikt ausbleibt, ist nach Meinung von Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, mit keinen massiven Erhöhungen der Ölpreise zu rechnen.

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  • WTI Öl
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    Kursstand: 58,795 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Unterschleißheim (GodmodeTrader.de) - Nachdem die US-Energiebehörde die Prognosen für die globale Ölnachfrage gesenkt hat und sich die amerikanische Produktion auf Rekordniveau befindet, hat Rohöl binnen weniger Wochen um knapp 17 Prozent nachgegeben, wie Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, im „KapitalmarktMonitor“ schreibt.

„Zwar spricht das rasant wachsende Angebot der USA für die Fortführung der preisstabilisierenden Produktionskürzungen der Öl produzierenden Länder inklusive Russland (Opec+) bis Jahresende. Mit so initiierten höheren Energiepreisen will insbesondere Saudi-Arabien seine üppigen Sozialleistungen aufrechterhalten, die auch der Bewahrung des sozialen Friedens zugutekommen. Daneben dienen sie aber vor allem der Finanzierung energiefremder Investitionen, um dem Land angesichts des nahenden Endes des Ölzeitalters ein alternatives Geschäftsmodell zu sichern“, so Halver.

Allerdings betrachte Moskau jede restriktive Ölpolitik kritisch. Denn jede Förderkürzung bei konventionellem Opec-Öl spiele dem alternativen US-Fracking-Öl in die Hände. Der zunächst steigende Ölpreis werde von der US-Fracking-Industrie im Zuge einer margenträchtigen Ausweitung ihrer Produktion ausgenutzt. Würden anschließend die Ölpreise wieder nachgeben, wären nicht nur die Produktionskürzungen der Opec+ verpufft, sondern sie hätte auch noch Marktanteile an Amerika verloren, das Versorgungslücken liebend gerne fülle, heißt es weiter.

„Angesichts unklarer Signale für Preiserhöhungen setzt sich die Spekulation auf fallende Ölpreise am Terminmarkt im Trend fort. Politische Spannungen im Mittleren Osten - wie zuletzt ausgelöst durch Angriffe auf Rohöl-Tanker - können zu zwischenzeitlicher Volatilität führen. Doch ist der amerikanisch-iranische Konflikt kein neues Phänomen, sondern bereits seit 30 Jahren latent. Solange eine militärische Auseinandersetzung ausbleibt, ist mit keinen massiven Erhöhungen der Ölpreise zu rechnen“.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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