Rohöl: Venezuela im Blick

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Mit tiefen Sorgenfalten auf der Stirn schaute heute so mancher Akteur am Ölmarkt auf die Entwicklung in Venezuela. Wegen der dortigen Staatskrise ist die Furcht groß, dass die Ölexporte des OPEC-Landes bald komplett ausfallen könnten. Die US-Regierung, die Oppositionsführer Juan Guaido als neuen Präsidenten anerkannt hat, drohte mit Öl-Sanktionen. Ein Barrel der richtungsweisenden Nordseesorte Brent verteuerte sich heute zeitweise bis auf knapp unter 62 Dollar.

Am Mittwoch hatte Parlamentschef Juan Guaidó sich selbst zum Interimspräsidenten erklärt und damit Staatschef Nicolás Maduro offen herausgefordert. „Die Lage in Venezuela ist weiterhin undurchsichtig", kommentierten Experten der Commerzbank die Lage. Sollte es dort zu einem Bürgerkrieg kommen, seien weitere Einschnitte bei der Ölproduktion und damit steigende Ölpreise wahrscheinlich.

Venezuela hat die größten bekannten Ölreserven der Welt. Seit der 2013 verstorbene sozialistische Führer Hugo Chávez die Industrie verstaatlichte, sind die Ölexporte in die USA fast auf ein Drittel gesunken. Trotzdem bleibt Venezuela der viertgrößte Ölzulieferer für die Vereinigten Staaten.