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15:19 Uhr, 24.03.2020

Rohöl: Stabilisierung auf niedrigem Niveau

Die Ölpreise zeigen sich am Dienstagnachmittag uneinheitlich. Während sich Brent behauptet, verbilligt sich WTI bereits wieder. Die Notmaßnahmen der US-Fed scheinen zu verpuffen.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 27,72300 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt stellt sich eine gewisse Beruhigung ein. Die Preise zeigen sich auf dem aktuell niedrigen Niveau allerdings uneinheitlich. Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 27,71 US-Dollar - eine Verteuerung um knapp ein Prozent. US-Öl der Sorte WTI fiel dagegen im Preis um 0,7 Prozent zurück auf 23,41 Dollar. Am Morgen kostete WTI noch 24,50 Dollar.

Das am Montag verkündete Fed-Hilfspaket, das eine ganze Reihe an Maßnahmen zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise beinhaltet, gab auch den Ölpreisen zunächst Halt. Im Mittelpunkt des Pakets steht der erstmals unbegrenzte Ankauf von Staatsanleihen und bestimmter mit Hypotheken besicherter Wertpapiere. Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Eugen Weinberg von der Commerzbank dürften die Notmaßnahmen die Ölpreise aber nur kurzfristig antreiben. Er sprach von einem "Strohfeuer". Er verwies auf immer neue Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft und eine daraus resultierende beispiellose Nachfrageschwäche.

Auch die Spekulationen um ein potenzielles Öl-Bündnis zwischen den USA und Saudi-Arabien hat den Markt zwischenzeitlich unterstützt. US-Energieminister Dan Brouillette hatte am Montag angedeutet, dass eine amerikanisch-saudische Zusammenarbeit eine Option zur Stabilisierung der Preise sei, da die Covid-19-Pandemie die Nachfrage weiter zurückgehen lasse und der Preiskampf zwischen Saudi-Arabien und Russland keine Anzeichen für eine Abkühlung zeige. Aus Sicht von Analysten erscheint eine Allianz zwischen den beiden Ölgiganten jedoch ein Hirngespinst zu sein.

Die russischen Ölproduzenten trafen am Montag mit dem russischen Energieminister zusammen, um die Marktaussichten zu erörtern. Es wurde zwar keine Entscheidung getroffen, aber der Chef von Tatneft sagte nach dem Treffen, dass es angesichts der von Covid-19 getroffenen Nachfrage wirtschaftlich wenig sinnvoll sei, die Produktion im April zu erhöhen.

Im Zuge des anhaltenden Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien und Russland hat sich die Preisdifferenz zwischen der Referenzsorte Brent und der Sorte Nigerias für April deutlich verkleinert. Bonny Light wird für Lieferung im April mit einem Preisnachlass von 3,29 US-Dollar/Barrel an Brent verkauft, was einer Reduzierung von 4,99 Dollar auf Monatssicht entspricht und die niedrigste Differenz seit Mitte 2002 darstellt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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