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14:02 Uhr, 22.01.2020

Rohöl: Sonderfall Libyen

Am Ölmarkt wird die Lage in Libyen genau beobachtet. Derzeit laufen diplomatische Bemühungen den Bürgerkrieg in dem OPEC-Land zu befrieden.

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    Kursstand: 64,10000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise tendieren am Mittwoch leichter und knüpfen damit an die Verluste seit Beginn der Woche an. Ein Barrel Brent kostete am Mittag ein Prozent weniger, der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI fiel in ähnlichem Ausmaß.

Die rasante Verbreitung des neuartigen Coronavirus vor allem in China, aber auch in anderen Länder Asien wird auch am Ölmarkt diskutiert. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs ist es wahrscheinlich, dass die Nachfrage nach Öl durch die Verbreitung des Coronavirus gedrückt wird. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus dürfte sich die Reisetätigkeit in China anlässlich der Neujahr-Festitivitäten massiv verlangsamen. Laut Chinas Regierung sind mindestens neun Menschen an den Folgen gestorben. Zudem warnen die Behörden, das Virus könne mutieren und sich weiter ausbreiten.

Außerdem wird nach wie vor die weitere Lage in Libyen am Ölmarkt beobachtet. Derzeit laufen diplomatische Bemühungen den Bürgerkrieg in dem OPEC-Land zu befrieden. 16 Staaten und Organisationen hatten sich am Sonntag in Berlin darauf geeinigt, internationale Anstrengungen zur Überwachung des bereits seit 2011 bestehenden UN-Waffenembargos zu verstärken. Eine von Russland und der Türkei angemahnte Waffenruhe, war am Sonntag vor einer Woche in Kraft getreten. Einen dauerhaften Waffenstillstand gibt es für Libyen zwar nicht, die Waffen schweigen aber bisher.

Zuletzt war der Transport von Rohöl aus den Fördergebieten zu den Verladehäfen am Mittelmeer unterbrochen worden. Die Blockade von Ölanlagen ging zuletzt weiter. Verbündete des Generals Chalifa Haftar haben mehrere Export-Häfen und zwei Ölfelder im Süden Libyens besetzt. Mit den Blockaden gebe es Produktionsausfälle von 1,3 Mio. Barrel täglich, was Einnahmen von bis zu 77 Mio. US-Dollar entspreche, hieß es. Die Einnahmen aus dem Öl werden von der Regierung mit Sitz in Tripolis verwaltet, diese ist Gegnerin von Haftar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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