Fundamentale Nachricht
13:42 Uhr, 10.01.2018

Rohöl: Selektive Wahrnehmung am Markt

Die Ölpreise steigen und steigen, obwohl am Himmel dunkle Wolken in Form rasant steigender US-Produktionsdaten aufziehen. Der Markt betrachtet derzeit nur Nachrichten, die ins Bild steigender Preise passen, so Analysten.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 69,335 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis ist drauf und dran, die Marke von 70 US-Dollar zu erklimmen. Ein Fass der Nordseesorte kostete am Terminmarkt zuletzt 69,16 Dollar. Das sind 34 Cent mehr als am Vortag. In der vergangenen Nacht hatte der Brent-Preis bei 69,29 Dollar zeitweise den höchsten Stand seit Mai 2015 erreicht.

Am Markt werden die Preissprünge mit der Aussicht auf weiter sinkende Ölreserven in den USA begründet. Das kann ein Hinweis für ein geringeres Angebot oder eine steigende Nachfrage sein. Zuletzt sorgten die API-Daten für Auftrieb. Am Vorabend meldete der Interessenverband, dass die US-Ölreserven in der Vorwoche um 11,2 Mio. Barrel gefallen waren. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet.

Angesichts der neuen Prognose der US-Energiebehörde EIA zur US-Rohölproduktion ist diese Preisreaktion aus Sicht der Rohstoffanalysten der Commerzbank nicht nachvollziehbar. Denn die EIA erwarte einen Anstieg der US-Rohölproduktion auf mehr als 11 Mio. Barrel pro Tag bis Ende 2019“. Die Schwelle von 10 Mio. Barrel pro Tag solle bereits im nächsten Monat überschritten werden. In diesem Jahr solle die Produktion im Jahresdurchschnitt um 970.000 Barrel pro Tag steigen, und im nächsten Jahr soll ein weiterer Anstieg um 580.000 Barrel pro Tag folgen. „Dass der Markt dem derzeit keinerlei Beachtung schenkt, ist der selektiven Wahrnehmung geschuldet“, befürchtet Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. „Beachtet werden aktuell nur Nachrichten, die ins Bild steigender Preise passen“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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