Fundamentale Nachricht
16:15 Uhr, 10.03.2017

Rohöl: Schlechte Nachrichten, soweit das Auge reicht!

Die Ölpreise fallen auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr in Reaktion auf Rekordlagerbestände in den USA. Für weiteren Preisdruck sorgte das US-Energieministerium EIA mit neuen Prognosen für die US-Ölförderung.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 51,945 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington/ Hamburg (Godmode-Trader.de) - Die Rohölpreise verzeichneten in den vergangenen Tagen die niedrigsten Notierungen seit Mitte Dezember letzten Jahres. Die Nordseesorte Brent gab nach Veröffentlichung der US-Öllagerbestände am Mittwochabend und Donnerstag ingesamt um fünf Prozent nach. Am Freitagnachmittag notiert Brent nochmals schwächer bei 52,13 US-Dollar/Barrel. Die Wochenbilanz ist mit einem Minus von knapp sechs Prozent verheerend.

Wie die Daten der US-Energiebehörde (EIA) zeigen, stiegen die Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 8,2 Mio. Barrel auf ein neues Rekordhoch von 528 Mio. Barrel. Ursächlich für den Aufbau der Rohöllager war vor allem ein kräftiger Anstieg der Ölimporte auf 8,1 Mio. Barrel/Tag sowie ein Anstieg der US-Ölfördermenge auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. „Es scheint so, als ob die Investoren die Geduld mit dem Abbau der Lagerbestände verloren haben, denn die OPEC-Kürzungen spiegeln sich bisher praktisch gar nicht in den bereits bekannten Lagerbestandsdaten nieder“, kommentieren die Analysten HSH Nordbank. Denn die Rally der Ölpreise Ende vergangenen Jahres hätte gerade auf der Markterwartung basiert, dass die Kürzungen zu einer Normalisierung der Lagerbestände führen.

Für weiteren Preisdruck sorgte das US-Energieministerium EIA mit neuen Prognosen für die US-Ölförderung. In den aktuellen Projektionen erwartet die Behörde, dass bis Ende 2018 ein Fördervolumen in den USA von mehr als 10 Mio. Barrel/Tag erreicht sein wird. Ebenfalls Druck für Druck auf die Öl-Notierungen sorgte auch neue Pläne der irakischen Regierung, die Ölförderung des Landes im Laufe des Jahres auf 5 Mio. Barrel/Tag zu steigern. Aktuell sind es 4,4 Mio. Barrel.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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