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13:39 Uhr, 08.01.2020

Der nächste Ölpreisschock könnte kommen

Der vom Iran in der Nacht zum Mittwoch als Vergeltung gestartete Angriff auf US-geführte Militärstützpunkte im Irak ließ die Ölpreise heute nur kurzzeitig anspringen. Im Handelsverlauf gaben die Notierungen einen großen Teil der Gewinne aus der vergangenen Nacht wieder ab.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 68,33800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Eskalation der Spannungen im Nahen Osten lässt die Furcht vor einer neuen Ölkrise in Form von Versorgungsstörungen wieder aufkommen. Am Montag stieg der Ölpreis der Nordseesorte Brent erstmals seit dem Sommer 2019 zunächst auf mehr als 70 Dollar je Barrel. Die Aktienkurse an vielen Börsen gaben nach und der Goldpreis erreichte eine knappes Siebenjahreshoch bei gut 1.600 Dollar/Unze.

Der vom Iran in der Nacht zum Mittwoch als Vergeltung gestartete Angriff auf US-geführte Militärstützpunkte im Irak ließ die Ölpreise heute nur kurzzeitig anspringen. Im Handelsverlauf gaben die Notierungen einen großen Teil der Gewinne aus der vergangenen Nacht wieder ab. Es bleibe abzuwarten, ob die schnelle Entspannung an den Märkten tatsächlich gerechtfertigt sei, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. „Die Lage in der Region bleibt fragil und eine Eskalation kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden.“ Nach Einschätzung von Fritsch rechtfertige die aktuelle Lage eine höhere Risikoprämie am Ölmarkt.

Sollte es sich in der ölreichen Region zu einem Krieg Hochschaukeln, könnte sich Rohöl nochmals erheblich verteuern. „Der Ölpreis würde in die Höhe schießen und läge ganz schnell über 100 Dollar", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Mittwoch auf Anfrage von dpa-AFX. „Das wäre ein Ölpreisschock, der die Weltwirtschaft und natürlich die deutsche Wirtschaft in die Knie zwingen würde. Aber damit rechnen wir nicht.“

Die Rohstoffanalysten von Goldman Sachs bleiben für das laufende Jahr auch ohne exogene Schocks jeglicher Art für Öl bullish. „Ohne Wachstum oder geopolitische Schocks gehen wir davon aus, dass Brent im Jahr 2020 weiterhin mit rund 60 US-Dollar pro Barrel handeln wird," so die Analysten. Sollten neue Krisen hinzutreten, dürfte der Brent-Preis diese Marke weit hinter sich lassen.

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2 Kommentare

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  • Sukram
    Sukram

    Die deutsche Wirtschaft wohl schon, aber die Amis wollen Diesjahr Netto-Ölexporteur werden ;-)

    19:42 Uhr, 08.01. 2020
  • German2
    German2

    nein, kann er nicht, denn der ganze Konflikt geht nur darum das iran sein Öl nicht verkaufen kann ..normalerweise hätten wir eine enorme Ölschwemme und Preise um 20-30$ .... durch diesen Konflikt hält man das Öl teuer , alle freuen sich Putin,Trump, Saudi Arabien ..alle lachen sich kaputt...

    14:14 Uhr, 08.01. 2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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