Fundamentale Nachricht
15:28 Uhr, 22.11.2018

Rohöl: OPEC steht vor Produktionskürzungen

Für die OPEC-Sitzung am 6. Dezember in Wien erwarten die meisten Marktbeobachter, dass Kürzungen des Produktionsumfangs in der Größenordnung von 1 bis 1,4 Mio. Barrel/Tag angekündigt werden.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 63,510 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Preise für Rohöl sind in den vergangenen sechs Wochen stark gefallen. Von einem Mehrjahreshoch bei etwa 87 US-Dollar/Barrel Anfang Oktober haben diese um rund 30 Prozent nachgegeben. Neben fundamentalen haben auch spekulative Faktoren den Ausverkauf am Ölmarkt beeinflusst.

Für die OPEC-Länder stellt sich angesichts des Preisverfalls am Ölmarkt nun die Frage, ob nun erneut die Produktion gekürzt werden sollte. HSH Nordbank-Nordbank-Analyst Jan Edelmann macht in einem aktuellen Marktkommentar darauf aufmerksam, dass die OPEC de facto als Lagerhaltungsmanager des globalen Ölmarkts fungiert. In dem Umfeld, in dem der Markt die Nachfrageerwartungen nach unten und die Angebotsprognosen nach oben schraube, verfolge das Bündnis nicht länger eine „Marktanteilsstrategie“, sondern versuche vielmehr, die globalen Öllagerbestände konstant zu halten.

Der Experte schätzt die Chancen auf erfolgversprechende Kürzungsmaßnahmen nun höher ein als noch zu Monatsbeginn. Die HSH Nordbank erwartet jetzt im ersten Quartal 2019 einen hohen Angebotsüberschuss in einem Umfang von 1,5 Mio. Barrel/Tag, wenn die OPEC die Fördermenge nicht vorher kürzen sollte. „Diese Neubewertung des Ölmarktgleichgewichts ist die Folge von zuletzt oberhalb der Erwartungen liegenden Produktionsniveaus in Libyen, Venezuela und den USA“.

Für die OPEC-Sitzung am 6. Dezember in Wien erwarten die meisten Marktbeobachter, dass Kürzungen des Produktionsumfangs in der Größenordnung von 1 bis 1,4 Mio. Barrel/Tag angekündigt werden. Aus Sicht von Experte Edelmann wäre das ein fundamentales Event für den Ölmarkt, das benötigt wird, um in die Handelsspanne von 70 bis 80 US-Dollar/Barrel zurückzukehren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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