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13:49 Uhr, 20.10.2017

Rohöl: OPEC malt sich die Lage schön

Die jüngste positive Einschätzung der OPEC zur weiteren Entwicklung des Ölhandels konnte die Ölpreise nicht antreiben. Generalsekretär Mohammed Barkindo sieht einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Markt in Sichtweite. Rohstoffexperten ist die Lage nicht so rosig wie behauptet.

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Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Preisentwicklung am Rohölmarkt war in den vergangenen Tagen bestimmt von geopolitischen Entwicklungen: Sowohl die drohende Eskalation zwischen den Kurden im Norden des Iraks und der Regierung in Bagdad als auch der Konflikt zwischen der US-Regierung und dem Iran bringen Unsicherheiten für die zukünftige Ölversorgung mit sich. Hinzu kommen eine weiterhin rückläufige Fördermenge in Venezuela und einer lybischen Ölproduktion, die aufgrund politischer Unsicherheiten starken Schwankungen unterliegt.

Die Ölpreise profitierten zeitweise von Produktionsausfällen. Die Sorte Brent tendierte zu Wochenbeginn über 58 US-Dollar je Barrel. Die Sorgen vor einem Förderausfall in den ölreichen Regionen im Norden des Irak haben zuletzt aber nachgelassen. Nach Berechnungen der HSH Nordbank preist der Markt gegenwärtig einen außerplanmäßigen Produktionsausfall von ca. 300.000 Barrel/Tag ein. „Sollten weitere Produktionsausfälle real werden, erwarten wir weniger eine signifikante Risikoprämie, als vielmehr eine Ausweitung der Backwardation (Spotpreis > Terminpreis), da Produktionsausfälle vor allem eine gewünschte Beschleunigung bei der Normalisierung der OECD-Öllagerbestände bewirken sollten“, schriebt Ölanalyst Jan Edelmann.

Die jüngste positive Einschätzung der OPEC zur weiteren Entwicklung des Ölhandels konnte die Ölpreise nicht antreiben. Generalsekretär Mohammed Barkindo sagte am Donnerstag, dass der Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Markt in Sichtweite sei. Ganz so rosig sei die Lage nicht, kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank. Laut Einschätzung der Experten produziert die OPEC bereits jetzt soviel Öl wie im nächsten Jahr benötigt werde. Um den Lagerüberhang vollständig abzubauen, müsste das Ölkartell allerdings weniger produzieren“, hieß es weiter in der Analyse der Commerzbank.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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