Fundamentale Nachricht
14:22 Uhr, 20.02.2020

Rohöl: Neue Angebotsrisiken schieben die Preise an

Der Brentölpreis legte gestern deutlich zu und nähert sich wieder der Marke von 60 US-Dollar je Barrel. Während die Bedenken hinsichtlich der Nachfrage weiterhin den Markt beeinträchtigen, liefen gestern Meldungen über neue Angebotsrisiken über die Ticker.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 58,99 $/bbl. (Citi) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der gestrige Handelstag am Ölmarkt verlief nach einer zunächst schwächeren Anlaufphase letztlich positiv. Der Brent-Preis legte deutlich zu und nähert sich heute sogar wieder der Marke von 60 US-Dollar je Barrel.

Während die Bedenken hinsichtlich der Nachfrage weiterhin den Markt beeinträchtigen, liefen gestern Meldungen über neue Angebotsrisiken über die Ticker. So hat das US-Finanzministerium Sanktionen gegen die Rosneft Trading SA, einer Tochtergesellschaft von Rosneft PJSC, wegen des anhaltenden Handels mit dem sanktionierten venezolanischen staatlichen Ölproduzenten PDSVA angekündigt.

Das US-Finanzministerium gibt Unternehmen nun 90 Tage Zeit geben, um alle Geschäfte mit der Gesellschaft abzuschließen. Da sich diese Sanktionen nur auf eine Einheit von Rosneft und nicht auf die Muttergesellschaft oder andere Tochtergesellschaften beziehen, ist noch ungewiss, wie stark sich dies auf die Ölströme auswirken wird, wobei zusätzlich unklar ist, wie viel Öl und Produkte über die sanktionierte Einheit gehandelt werden. Diese Ungewissheit scheint jedoch ausreichend zu sein, um dem Markt zumindest vorerst eine gewisse Unterstützung zu bieten. Immerhin könnten nun einige Käufer doch davor abschreckt sein, Öl vom größten russischen Ölproduzenten Rosneft zu erwerben.

In Libyen ist derweil erneut ein Aufflammen der Spannungen zu beobachten. Dem Kommandanten Khalifa Haftar unterstellte Kräfte haben den Hafen von Tripolis angegriffen, was dazu führte, dass die in Tripolis ansässige Regierung den Friedensprozess aufkündigte. Mit Blick auf den Ölmarkt ist festzustellen, dass die Unterbrechungen der Öllieferungen aus Libyen anhalten werden, da die Exportblockaden wahrscheinlich bestehen bleiben werden.

Die libysche National Oil Corporation hat berichtet, dass die derzeitige Ölproduktion des Landes nur 123.500 Barrel pro Tag beträgt, was einen Rückgang von rund 1 Mio. bpd seit Beginn der Blockade bedeutet. Es ist die Unsicherheit darüber, wann die libyschen Lieferungen wieder auf den Markt kommen könnten, die es der OPEC+ erschwert, sich auf weitergehende Produktionskürzungen zu einigen, die den Markt zurück ins Gleichgewicht bringen und die Preise entsprechend stabilisieren könnten.

Schließlich hat die EIA gestern ihren jüngsten Bericht über die Bohrproduktivität veröffentlicht, in dem sie schätzt, dass die US-Schieferölproduktion auf durchschnittlich 9,18 Mio. bpd im März steigen wird. Unterdessen ging die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Bohrungen (DUCs) im Januar den achten Monat in Folge zurück und fiel im Laufe des Monats um 34 auf insgesamt 7.682.

Brent Crude Öl
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

2 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • thomas84
    thomas84

    in der jetzige Phase zu shorten fatal die Kerzen zeigen im wti 60 plus noch diese woche möglich

    15:14 Uhr, 20.02. 2020
  • thomas84
    thomas84

    weiter explosiv aufwärts us light oil wti auf dem weg zu 60 Plus kurzfristig möglich

    14:44 Uhr, 20.02. 2020

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten